Das Werk organisierter Diebesbanden: Ein Fahrzeug ohne Navi und Lenkrad. Foto: dpa

Die Besitzer von BMW und Mercedes müssen wieder um ihre Fahrzeuge bangen: Die Navi-Diebe sind wieder unterwegs. Einer lieferte sich mit der Polizei eine spannende Verfolgungsjagd.

Stuttgart - Die litauischen Diebesbanden, die Navigationssysteme und Lenkräder aus geparkten Autos ausschlachten, haben die Sommersaison eröffnet – doch die Polizei hat bereits einen ersten Tatverdächtigen dingfest machen können. Nachdem in Stuttgart in den vergangenen Tagen an elf Autos mehrere Zehntausend Euro Schaden angerichtet wurde, ist am Dienstagmorgen ein 26-Jähriger auf frischer Tat in Renningen (Kreis Böblingen) dingfest gemacht worden. Der Mann hatte in der Merklinger Straße im Stadtteil Malmsheim drei BMW geplündert, als er gegen 3.15 Uhr von der Polizei erwischt wurde.

Es war eine filmreife Verfolgungsjagd: Der Täter türmte mit zwei Rucksäcken, rannte durch den Rankbach, sprang über Mauern und Gartenzäune hinweg, verfolgt von einem ausdauernden Polizisten, der ihn schließlich in einem Hinterhof stellen konnte. Der Automarder leistete heftige Gegenwehr, konnte schließlich mit Pfefferspray überwältigt werden.

Seine Visitenkarte ist sechs Monate alt

Für die Polizei ein großer Fang: „Den Mann hatten wir schon mit Haftbefehl gesucht“, sagt Polizeisprecherin Tatjana Wimmer. Am 31. Januar hatte er in Hemmingen (Kreis Ludwigsburg) an einem aufgebrochenen BMW seine DNA-Spur hinterlassen. Der 26-Jährige aus Litauen ist bereits einschlägig bekannt. Seine Festnahme interessiert nun auch das Stuttgarter Dezernat Organisierte Kriminalität. „Die Spuren der Fälle in Plieningen, Sonnenberg und Heumaden werden derzeit abgeglichen“, sagt Polizeisprecher Martin Schautz, „die Ergebnisse stehen aber noch aus.“