Der Papst geht gegen Missbrauch vor. Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Die katholische Kirche will Missbrauch künftig nicht mehr verschleiern. Die Entscheidung könnte zum Durchbruch bei der Verfolgung der Sexualstraftäter im Priestergewand werden.

Rom - Der maltesische Erzbischof Charles Scicluna sprach am Dienstag gegenüber der vatikanischen Medienplattform „Vatican News“ von einer „epochalen Entscheidung“: Mit der von Franziskus beschlossenen Abschaffung des „päpstlichen Geheimnisses“ bei Missbrauchsfällen könnten nun die Bistümer in der ganzen Welt, aber auch die vatikanischen Amtsstellen Kopien der entsprechenden Akten an die zivilen Justizbehörden übermitteln. „Das bedeutet, dass die Zusammenarbeit mit dem Staat und mit allen Stellen, die ein Recht auf Zugang zu diesen Unterlagen haben, erleichtert wird“, sagte Scicluna, der in der vatikanischen Glaubenskongregation für Missbrauchsfälle zuständig ist. Der Erlass tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.