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Leser Lober aus Leinfelden-Echterdingen sucht nach der Herkunft des Wortes „Schopf“ (= Schuppen).

Stuttgart - Leser Lober aus Leinfelden-Echterdingen sucht nach der Herkunft des Wortes „Schopf“ (= Schuppen). Niemand kann ihm sagen, woher dieses Wort kommt. So wird es wohl den meisten Schwaben ergehen, inklusive dem Schreiber dieser Zeilen. Also heißt es, sich um die Herkunft zu kümmern. Im Deutschen Wörterbuch wird man fündig. Bereits im Althochdeutschen wurde das Wort in der Form „scopf“ und auch „schopf“ benutzt. Im Neuhochdeutschen des 16. und 17. Jahrhunderts war dieses Wort gebräuchlich, seitdem ist es aber in der Schriftsprache erloschen und nur noch in süddeutschen und schweizerischen Mundarten üblich. Ein Schopf ist ein Gebäude ohne Vorderwand, das verschiedenen Zwecken dient: als Stall, als Speicher für Korn, Holz und andere Bestände, als Schuppen für Wagen und Gerätschaften, als Schutzdach gegen Regen u. a. Heute gibt es auch Schöpfe, schwäbisch Schepf, die ringsum mit Lattenwänden versehen und abschließbar sind.

Ein Schopf kann allerdings auch als Vorhalle oder Wetterdach an Haus oder Scheuer angebaut sein. Im Wörterbuch wird erwähnt, dass als Schopf sogar das „priester hus“ (= Sakristei) an die Kirche angebaut war. Und an anderer Stelle liest man: „als er keinen platz in der kirchen hat, haben sie ihm ein cantzel under dem schopff vor der kirchen auffgericht.“

Leserin Inge Neumaier aus Stuttgart interessiert sich für das schwäbische Wort „Gocks“. Sie schreibt: „In den 50er Jahren trugen auch junge Frauen komische kleine Hütchen, über die wir Kinder lästerten und diese Gebilde Gocks nannten.“ Zunächst kann gesagt werden, dass Gocks zwar im Schwäbischen Wörterbuch als „steifer Hut, Zylinderhut“ erwähnt wird, jedoch mit dem Zusatz „aus dem Rotwelsch“. In ihrer Magisterarbeit „Hebraismen im Badischen Wörterbuch“ nennt Friedel Scheer-Nahor den Gocks „einen runden, steifen Herrenhut, kein Zylinder, sondern steife Filzmelone“. Der Begriff geht auf das jiddische „gag“ (= Dach) zurück. Trug eine Frau einen kleinen derartigen Hut, dann konnte man hören: „Guck åmòl, diå hòt å schês Gegsle uff!“. Und ein Gogsmã ist einer, der immer einen Gocks trägt. Der schwäbische Spruch des Tages lautet: „Z’guet sei isch a Stückle von dr Liadrichkeit.“