Das ist eine Semmere Foto: Roland Schneider

Zum Lieblingsthema Semmere gab es in den vergangenen Tage viele Beiträge – außer ein Bild.

Stuttgart - Zum Lieblingsthema Semmere ist nach den zahlreichen Veröffentlichungen der vergangenen Tage nichts mehr hinzuzufügen – außer ein Bild. Es stammt von Leser Roland Schneider aus Vaihingen/Enz-Ensingen, der dazu bemerkt: „Da nun schon öfters von einer ,Semmere‘ in der ,Schwäbisch‘-Rubrik berichtet wurde, sende ich Ihnen Bilder eines schönen Exemplars aus der Familie meiner Frau Christa im Nordschwarzwald zu. Mehr als zehn Freunde von uns konnten sich, nachdem sie Ihre Beschreibungen gelesen hatten, nicht vorstellen, wie ‚so a Deng‘ aussieht. Da es sicher noch mehr Leute gibt, die sich unter einer ,Semmere‘ nichts vorstellen können, ein Bild zur Veröffentlichung. Gefertigt wurde dieses Exemplar einer ,Semmere‘ vermutlich aus Pappel oder Weide; es trägt das württembergische Wappen und die Jahres- oder Eichzahl 1808 sowie Initialen der Besitzer oder Württembergs (WB). Die ,Semmere‘ hat schmiedeeiserne Beschläge und ,Stellfüßla‘ unten.“ Die Redaktion sagt Danke schön!

Leserin Edeltraud Sihler aus Winnenenden, eine gebürtige Ulmerin, kennt das Wort „Krättaweber“ (Korbflechter); so nannte man ein Ulmer Original. Außerdem schreibt sie: „Die schwäbischen Körbe sind nun wohl abgehakt. Aber mir fällt noch ein Spottverslein ein: ,August, der Jüngere, hat an Kopf wia a Simmere, hat a Nas wia a Bratazwiebel und dr A. . . isch au net übel.‘ Meine Mutter (Jahrgang 1906) hat mir erzählt, dass die älteren Geschwister den jüngsten Bruder, das Nesthäkchen, damit geärgert haben.“

Weitere Leserbeiträge beziehen sich auf die Erläuterungen unseres Sprachforscher Roland Groner zum Begriff „he“ vom Montag . Aus Nürtingen schreibt Leser Hellmut Kuby, ein gelernter Architekt: „Zur Einweihung des von uns entworfenen neuen Schulhauses in Grafenberg am 16. April 1961 hatte Landrat Dr. Ernst Schaupe der Gemeinde eine Versteinerung aus dem Poseidonschiefer von Holzmaden geschenkt, einen Fischsaurier, Ichthyosaurus genannt. Das veranlasste den damaligen Bürgermeister Kleemann zu der Bemerkung: ,Ein Werkraum wäre mir lieber gewesen als ein heniger Fisch!‘“ Hellmut Kuby hält diese Bemerkung für typisch Schwäbisch. Leserin Ella Schwarz aus Steinenberg sendet uns zu „he“ diesen Spruch: „I be halbe hee, ka nemme nora, muaß zairschta gruaba (übersetzt: Ich bin sehr müde, kann mich fast nicht mehr bewegen, muss zuerst ausruhen).“ Das soll heute unser schwäbischer Spruch des Tages sein.