Wiese auf der Alb. Aber sich nicht die, auf der sich diese Geschichte abgespielt hat. Foto: Fotolia

Apropos Du. Leserin A. Judenhahn berichtet: „Ein Norddeutscher geht auf der Alb spazieren“.

Stuttgart - Neulich ging es an dieser erfreulich viel beachteten Stelle um das Duzen. Auch Leserin Magdalene Groß hat dazu einen Beitrag verfasst:

„Der Küfer beauftragte seinen Lehrling, den reparierten Kübel zum Pfarrer zu bringen. Ehe der Lehrling losging, ermahnte ihn der Küfer: ,Schwätz aber per Sie mit dem Herr Pfarrer!‘ Der Lehrling lief los, zog am Pfarrhaus die Klingel, und als der Pfarrer an die Tür kam, streckte er ihm den Kübel hin und sagte: ,Per Sie, Herr Pfarrer, do hosch dei Kübele!‘

Eine andere Geschichte: Der Lehrer hatte die Kinder ermahnt, ihn nicht zu duzen. Einem der Kinder war dennoch ein ‚Du‘ rausgerutscht. Da rief ein anderer Schüler laut: ,Au, Herr Lehrer, der sait Du zu dir!‘“

Zur Erklärung fügt Magdalene Groß hinzu: „Schwäbische Kinder taten sich früher im Dorf besonders schwer mit dem ,Sie‘. Erstens sagte man zu fast allen Leuten Du, und zweitens sprach man Dialekt, und da heißt es oft ,hosch mr‘ oder ,kosch mr‘ – und des isch jo net duzt.“

Apropos Du. Leserin A. Judenhahn berichtet: „Ein Norddeutscher geht auf einer Wiese auf der Alb spazieren. Da kommt der Eigentümer der Wiese und brüllt ihn an: ,Goosch du aus meira Wiesa raus, sonscht schlag i dir’s Kreuz aaa!‘. Der Angesprochene entgegnete: ,Das kann man doch auch anders sagen.‘ Antwort: ,Jawoll, drom sag i’s ja au em Guata!‘“

Eine Bitte aus der Schwäbisch-Redaktion: Am 25. April wird Baden-Württemberg bekanntlich 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass würden wir gerne einige Anekdoten und Geschichten veröffentlichen, die mit dem besonderen Verhältnis zwischen Schwaben und Badenern zu tun haben. Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Elise Deuschle aus Rudersberg. Sie schreibt: „Es sagte einer, der wohl das Gefühl hatte, sich danebenbenommen zu haben: ,Heut kann i froh sein, wenn i no d’ Schnur vom Rollbrota kriag!‘“

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