Foto: dpa

Drei Themen beschäftigen unsere „Auf gut Schwäbisch“-Leserinnen und Leser derzeit besonders.

Stuttgart - Drei Themen beschäftigen unsere „Auf gut Schwäbisch“-Leserinnen und Leser derzeit besonders. Die Frage „Wo ist das Grüß Gott geblieben?“, der Begriff „gloschda“ und der schwäbische Charme beim Hinauskomplimentieren von Gästen.

Zunächst das Grüß Gott. Leser Horst Roßmann aus Sindelfingen schreibt: „Vor längerer Zeit im Urlaub in Nordrhein-Westfalen ereignete sich eine lustige Begegnung. Beim Spazierengehen grüßten wir die Leute mit einem höflichen ,Grüaß Gott‘ – und siehe da, einmal bekamen wir zur Antwort: ,Ja, wenn ich ihn sehe!‘ Wir lachten herzlich.“ Von einem ähnlichen Erlebnis berichtet Leser Helmut Schneider aus Leinfelden-Echterdingen. Auf sein „Grüß Gott“ erwiderte sein früherer Chef: „Aber nur, wenn ich ihn treffe!“

Leser Jörg M. Herzer gibt dieses zu bedenken: „,Grüß Gott‘ ist meiner Ansicht nach aus zwei Gründen auf dem Rückzug: Es ist zum einen bei der Jugend uncool und zu lang. Selbst ,Hallo‘ ist manchmal noch zu viel. Zum anderen habe ich selbst immer ein ungutes Gefühl ,Grüß Gott‘ in der Anwesenheit muslimischer Mitbürger zu verwenden, da man nie weiß wie es ankommt.“

Das Wort „gloschda“ veranlasst Leser Joachim Kaden aus Backnang zu diesem Hinweis: „In meiner Jugend – ich bin Jahrgang 1940 – sangen wir immer den Kippensammlerblues. Mir fällt leider nur noch der Anfang ein:

Babba gugg, do leid a Kippa, Babba gugg, se gloschded no.“

Leserin Ella Schwarz aus Rudersberg- Steinenberg zitiert „ein Original aus meinem Ort, ein uraltes huzeliges Weible, immer schwarz angezogen, immer mit Kopftuch oder einem altmodischen Hut auf dem Kopf“. Von ihr erhielt sie den Ratschlag: „,Mit am Heirata muasch uffpassa. A jeder hot en Brand em Arsch ond brennt er net, no gloschtat er. Am beschta heiratsch en Beamte mit ama Huat!‘ Anscheinend truge Beamte früher Hüte.“

Weil’s so schön ist, heute gleich mehrere schwäbische Sprüche des Tages . Ihr Thema: Die Verabschiedung von Gästen, die nicht gehen wollen.

Leser Dieter Lautenschläger aus Weinstadt-Endersbach schreibt: „Vor vielen Jahren habe ich mal gehört, dass der Gastgeber Karle zu seiner Frau Anna sagte: ,Komm Anna, mir gehn ins Bett, dass dia Leit hoem kennat.‘ Leserin Margit Gimint kennt den Spruch: „Wenn Ihr hoim welled – s’regned grad ned!“ Leserin Christel Schwarz aus Stuttgart-Botnang zitiert ihren Vater mit dem Spruch: „Henn Ihr aigendlich koui Hoimet?!“ Leserin Adelinde Göhringer aus Iggingen erzählt: „Wenn spät noch Besuch da war und mein Vater müde wurde, sagte er immer: ,I gang jetzt ens Bed, dass dr Bsuch hoim ka.‘“Und Kollege Arnold Rieger, ein Badener, erzählt folgende Variante: Im Beisein der Gäste sagt der Mann zur Frau: „Gestern abend um die Zeit hend mir scho al halbe Schtond gschlofa!“ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de