Salatgurke Foto: Fotolia

Die Erörterungen rund um das schöne Wort Gugommer liegen noch nicht lange zurück. Gerne veröffentlichen wir dazu ein Rezept von Erika Walker aus Aidlingen.

Stuttgart - Die Erörterungen rund um das schöne Wort Gugommer liegen noch nicht lange zurück. Gerne veröffentlichen wir dazu ein Rezept von Erika Walker aus Aidlingen. Sie schreibt: „Ich bin zwar keine Schwäbin, sondern komme aus Weingarten bei Karlsruhe. Bei uns gab’s immer Gugommerspätzle. Das Essen scheint kaum jemand zu kennen; ich mag es heute noch und koche es gerne.

Zutaten:

2–3 Salatgurken

selbst gemachte Spätzle (von 5–6 Eiern)

2 Becher Sauerrahm

1 große Zwiebel

Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Spätzle machen und zur Seite stellen. In einem großen Topf klein geschnittene Zwiebel glasig dünsten, dann gehobelte Gurken (etwas dickere Scheiben als zu Gurkensalat) zu den Zwiebeln geben und dünsten, bis die Gurken weich sind. Anschließend den Sauerrahm dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun nur noch die Spätzle dazugeben, gut durchmischen, und fertig ist das Essen. Dazu gibt’s warme Saitenwürschtle – bei uns im Badischen gab’s Wienerle dazu.“

Aus Filderstadt schreibt Herbert Häußermann: „In Anlehnung an den Lebensmittelskandal ist mir ein alter Spruch in Erinnerung, der den Plattenhardtern und Bonländern nachgesagt wird: ,Wenn in Bonlanden a Hauzicht isch, fehlt en Plattenhardt ein Hond.‘ Ein Freund, ein Bonländer, von Beruf Koch, sagt dazu: ,Aber gude Soß gibt’s!‘“

Zum beliebten Thema Eulengreuth tragen wir eine sehr aufschlussreiche Zuschrift von Dieter Plomitzer aus Backnang nach: „Ein ,Greut‘ (Gereut) bezeichnet eine Rodung, also durch Abholzen gewonnenes Wirtschaftsland. Neben ,roden‘, das noch in Ortsnamen wie Wüstenrot (Westenrot), Ober-, Mittel-, Unterrot erscheint, existiert süddeutsch, österreichisch, schweizerisch das Verb ,reuten‘ gleicher Bedeutung. Von diesem leitet sich das Gereut ab, zum Beispiel auch der Ortsname Reutte. Hier sei noch das Verb ,ausrotten‘ (mit der Wurzel entfernen) genannt.

Der Teil ,Eulen‘ könnte sich natürlich auf das Vorhandensein dieser Vögel beziehen. Wahrscheinlicher ist aber ein Bezug zu ,Aue‘/Äule (Niederung, Flusslandschaft, Wiese), also einem am Wasser liegenden, feuchten Landstück. Vielleicht ist nicht einmal die Verbindung zu niederdeutsch ,ulen‘ (fegen, reinigen), welches in ,Eulenspiegel‘ (,Reinige mir den Spiegel!‘) lebt, auszuschließen. Dabei ist der Spiegel wohl das weidmännisch so bezeichnete weiße Hinterteil des Rehwilds. ,Eulenspiegel‘ wäre demnach das Pendant zu einer im Schwäbischen nicht ganz unbekannten Aufforderung. Demnach könnte ein Eulengreuth auch eine besonders gründlich bereinigte Rodung sein.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Hilde Thomann aus Plüderhausen. Sie schreibt: „Als wir noch keine Wegwerfgesellschaft waren, pflegte meine Mutter (Jahrgang 1901) zu sagen: ,Mit em Alta ka mr ’s Nui verhalta.“ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de

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