Leser Werner Straub hat aus eigener Feder eine weitere Lektion verfasst.
Ermuntert von unseren Schwäbisch-Lektionen I und II hat Leser Werner Straub aus eigener Feder eine weitere Lektion verfasst:
"Schwäbische Wörter send am Sterba,
i schreib no paar uff für d' Erba.
Dui Zeidong vom 11. August hot me
inspiriert,
i han lang gwartet,
han's jetzt doch probiert.
Henderschefier des ist verkehrt herum,
wenn jemand nichts weiß, der isch
riegeldomm.
Im Schritt, des isch bei ons d' Kraddl,
und a leeres Geschwätz isch a
Gebabbel.
A Blutwurst isch a Blonza,
ond Reiche, des send Bonza.
Ein Polizist, des isch a Bittl,
und eine Jacke isch a Kittl.
Zum Plätzchenmacha,
sait mr Guatzlabacha.
Den Acker pflügen, hoißt äggera,
a Mädle anmachen, hoißt baggera.
Der Schluckauf, des isch a Häggr,
ond a Aufkleber a Bäbber.
A Holzwanne, des isch a Zuber,
ond a Schnall, des ist ein Luder.
A Breggale isch ein kleines Stück,
ond d' Anga, des isch das Genick.
Zu zweit, do saga mir Shalbander,
ond der Nachttopf isch a Bodschamber.
Ein Holzsplitter, des isch a Spreisa,
mir saget bamba, ond des hoißt sch. . . .
Sollt es vorna au no prickeln,
des hoißt bronza, wenn mir pinkeln.
Wenn's z'bschnodda isch, dann isch's
zu knapp,
ond a Stiag des isch a Trepp.
Ja babbela ist leer wie war,
ond Ferndig hoißt das letzte Jahr
Des Ende vom Brot isch a Riebale,
ond a kleins Kücken a Bibberle.
Ja der Hintern isch a Fidle,
ein Wochenendgrundstück
isch a Giatle.
Wenn man schläft, no duat mr ruaßla,
und der wo rennt, ja, der duat fuasla.
Zurück, des hoißt mr hendersche,
und abwärts des isch aabersche.
Ein Blutgefäß, do sait mr Oadr,
doch eine Blase isch a Bloder.
A Gselz des isch Marmelade,
und wenn's hinuntergeht, gots aabe.
Buddola, des send Ohrring,
wurd's heimlich gmacht,
hoißt's häleng.
Was fallen lassen, des lesch bloza,
schaust du was an, ja no duasch glotza.
Wenn du streitest, no dusch hendla,
mit ma Mädle duasch abendla.
Willst du sitzen, no duasch hogga,
und eine Puppe isch a Dogga.
Der Flieder hoißt bei ons Zirenga,
ond beim Abschied, do duasch wenga.
Wenn oin hänselst, dean duasch fobba,
mußt aufstoßen, ja, no muasch kobba.
Dreibla send Johannisbeer,
ond Breschleng des send Erdbeer.
Dr Brotanschnitt, des isch a Kneisle,
a kleina Ziege isch a Goißle.
Bulldog, ja, des isch a Traktor,
dr Seelaklempner isch a Pastor.
Ein Löwenzahn isch a Bettsoicher,
ond dadderich, ja, des ist weicher.
Wenn du weinen könnst, kasch blaira,
ond a Tauber ka nex haira.
Ein Werktag isch a Wärdig,
sodele, jetzetle, hoißt, ich bin fertig."
Unser schwäbischer Spruch des Tages kommt von Leserin Mechthild Klotz aus Schwaikheim. Sie schreibt: "Als ich ca. 15 Jahre alt war, hat unsere Hausfrau (Vermieterin) zu mir gesagt: ,Mädle, merk dr ois, Scheheit vorgoht, Liebe vorgisst mr - jetzt, was frisst mr?'"