Mehl mit Eiern Foto: StN

Schwäbische Flachsripple? Der Moderator war irritiert. Musste es nicht Flachwickel heißen?

Stuttgart - Schwäbische Flachsripple? Der Saal lachte – und der Moderator war irritiert. Hatte er sich versprochen? Musste es nicht Flachwickel heißen? Margarete Haag aus Jettingen, die Schöpferin des Gebäcks, das bei der Buchvorstellung von „Noch mehr Auf gut Schwäbisch“ am Donnerstagabend im Alten Schloss neben den Köstlichkeiten von Frau Abt aus Steinenbronn gereicht wurde, spendete Trost „Sie haben’s richtig gesagt. Flachsripple stimmt!“

Erläuternd fügte sie hinzu: „Vor zwei Generationen hat man in unserer Gegend zu den heute genannten ,Flachswickele‘ auch ,Flachsripple‘ gesagt. An anderen Orten in unserem Schwabenland gibt es wahrscheinlich wieder andere Namen für dieses kleine Hefegebäck.“ Sodann zitiert Margarete Haag aus einem handgeschriebenen Rezept.

Zutaten:.

1 Pfund Mehl

80–100g Fett

Evt. 50–70g Zucker

20g Hefe (evt. etwas Milch)

1 Ei und evt. Zitronenschale,

Zimtzucker oder Vanillezucker.

Zubereitung:

Aus den Zutaten macht man einen Hefeteig und teilt ihn sofort nach dem Kneten in ca. 16–20 Teigstückchen auf und wirkt (wellt) sie in Kristallzucker (Hagelzucker) zu etwa fingerdicken Strängen aus. Dann schlingt man die beiden Enden ein bis zweimal um und bäckt sie bei 180°C ca. 15-20 Minuten zart hellgelb aus.

Wenn man Flachsripple/-wickele auf Vorrat backen möchte, macht man den sogenannten schnellen Hefeteig. Dazu braucht man:

1 Pfund Mehl

1/2 Pfund Butter

1 Prise Salz

1–2 Eier

20g Hefe in etwas warmer Milch aufgelöst

Daraus wird ein gehackter Hefeteig (nicht gehen lassen) hergestellt. Dieser wird dann wie oben weiterverarbeitet.“ Abschließend meint die Bäckerin: „Das Gebäck sieht nicht nur schön aus, es schmeckt auch gut. Es ist nicht zu süß und passt zu jeder Gelegenheit.“

Leser Rolf Artmann aus Winnenden schreibt passend zur Jahreszeit: „Nach dem allmorgendlichen Telefongespräch meiner Tochter Nici mit ihrer Freundin fragte ihr kleines Alinchen ganz empört: ,Mama worom hosch du vorher gsagt,dr Opa sieht wieder aus wia a klopfter Has ?‘ ,Weißt du“, sagte sie,des secht mr über die gebeutelte Menscha, dia en dr Blüten- und Pollenzeit mit roten, geschwollenen Augen und Rotznasa romlaufa müsat. Ond genau so sieht halt a klopfter Has aus, bevor’r end Kachel kommt!‘“ Der schwäbische Spruch des Tages stammt Wiederum von Margarete Haag. Sie schreibt: „Wir hatten viel zu tun, und mir fiel immer wieder etwas ein, was noch zu erledigen wäre. Nach einiger Zeit blieb mein Mann vor mir stehen und sagte: ,Frau,heut treibsch äll Minut’ a andere Sau durch dr Flegga!‘

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