Gugg amol: So viel Gugga. Foto: dpa

Wir haben Post aus England bekommen zu einer Geschichte vom 04. September.

Wir haben „Auf gut Schwäbisch“-Post aus England bekommen. Von dort schreibt Leserin Christa Kelly in lupenreinem Schwäbisch: „Liabe Zeidong, heid hemm’r an Ausschnidd griagt von uirer Nommr 205 vom 4. September.“ (Der Beitrag handelte vom Besuch einer Schwäbin in einem amerikanischen Supermarkt, der mit der Aufforderung an die Kassiererin endete: „Just put it in the Gugg nei!“)

Christa Kelly schreibt weiter: „ Mir lebad en England, ond mei Freindin Idi hod’s g’schiggt, weil se sich an d’ folgende Gschichd erinnert hot: Wo mei Dochd’r (geboren in London) so drei Johr alt war, semm’r bei d’r Oma auf d’r Oschdalb auf B’suach gwaea. Mei Dochd’r isch zwoischprachig aufg’waxa: Englisch ond Schwaebisch. Koi Wond’r, hot se halt boides g’schwaetzt ond hot zur Idi ihrem Ma – Eugen – g’sagt: ,Eigen – put water en mei Oimerle!‘

Do lachad m’r heid no drieb’r, 30 Johr schpaed’r. I ben scho vor 45 Johr ausg’wandr’d, abr i schwaetz no wia oosr’ Oma. Bleibad xond!“

In dieselbe Kategorie gehört der Beitrag von Leser Thomas Horvath: „Meine Geschichte liegt schon ein paar Jahre zurück. Damals war ich mit meinem Schuljahrgang in London und bei einer sehr netten Gastfamilie untergebracht. Am letzten Abend fragte mein Mitschüler, der aus einem Ort kommt, in dem breites Schwäbisch gesprochen wird: „Do you know what Ebbiere sen?‘ Natürlich Kartoffeln.“

Leser Wolfgang Bährle aus Fellbach nimmt Bezug auf das Gedicht über den löchrigen Schirm von Leserin Eleonore Rothfuß („Auf gut Schwäbisch“ vom 4. Oktober).

Er schreibt: „Meine Frau besucht jeden Tag meine 98 Jahre alte Mutter im Altersheim. Dabei hat sie immer Ihre Spalte ,Auf gut Schwäbisch‘ dabei, um diese den Bewohnern der Pflegegruppe vorzulesen. Als sie am Donnerstag begann, das Gedichtle über den löchrigen Regenschirm vorzutragen, machte meine Mutter gleich in der zweiten Zeile auswendig weiter und sagte das ganze Gedicht wortwörtlich auf. Die Mutter von Frau Rothfuß, die das Gedicht bei Ihnen eingeschickt hatte, und meine Mutter waren ,Bäsla‘ und hatten als Kinder das Gedicht bestimmt aus derselben Quelle gehört und gelernt.“ So klein ist die Welt . . .

Die folgende Anekdote stammt aus der Feder von Leser Rolf Raible aus Mainz (!): „In der ersten Hälfte der fünfziger Jahre hörte ich, wie im Nachbarhaus in Unterboihingen das kleine, vier- bis fünfjährige Erikäle ihren kleineren Bruder anschrie: ,Halt dei Maul!‘ Die Oma ging dazwischen und sagte: „Erikäle, Mumoggela (Kühe) hent a Maul – mir hent a Gosch!‘“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Albertine Metzger aus Holzgerlingen: „Mein Vater sagte immer zu mir, wenn ich in den Spiegel schaute: Bisch schö gnug zum wüschde Leut’ agucke!“