Auch nur „ein Stückle“ Marmorkuchen Foto: CMA/dpa/gms

Leserin Marlies Fessler aus Mühlacker fügt diese Anekdote über ein Stückle Marmorkuchen hinzu.

Stuttgart - Der schwäbische Spruch des Tages vom Dienstag („Wer net will, hot khet“) hat bei vielen Leserinnen und Lesern Erinnerungen an ähnliche Aussprüche rund um das Essen geweckt. So schreibt Eckhard Wolf aus Stuttgart: „Wenn meinem Opa das Essen nicht recht geschmeckt hat, kam bei ihm von tief unten der Spruch: ,Dr Hongr treibts nai!‘ Wenn wir Kinder nicht essen wollten, sagte er: ,Wer trutzt mit dr Schissel, dem schadets am Riasel!‘“

Auch Leserin Marlies Fessler aus Mühlacker ist dieser Spruch geläufig. Sie bemerkt: „Zum Thema ,Wer net will, hot khet‘ fällt mir Tante Kathrene wieder ein, die das zu sagen pflegte oder auch etwas derber: ,Wer trutzt mit der Schüssel, dem fehlt’s am Rüssel.‘“ Sie fügt diese Anekdote hinzu: „Einmal hat meine Mutter zu meinem Namenstag einen Marmorkuchen gebacken, in der schlechten Zeit eine echte Sensation. Meine Mutter gab der Tante, die allein ihre Mahlzeiten einnahm, etwa ein Drittel des Kuchens, damit sie sich die benötigten Stücke abschneiden konnte und der Kuchen nicht austrocknete. Den Rest aßen wir und die Nachbarskinder, die ich einladen durfte. Als am nächsten Tag eine alte Nachbarin fragte, ob die Tante denn auch von dem guten Kuchen bekommen hätte, antwortete diese mit Demutsblick: ,Oi oinzigs Stückle hense mer gää!‘ Alles eine Sache der Perspektive.“

Thomas Breitling aus Stuttgart kennt den Spruch „Dr Hong ertreibt’s nai“ so: „Dr Honger treibt’s nai, der Ekel zwängt’s nonder, ond dr Geiz lässt’s nemme naus.“

Leserin Magdalene Groß berichtet: „Wenn bei uns jemand zu spät zu den Mahlzeiten kam, hieß es: ,Wer net kommt zor rechte Zeit, der muaß essa was übrich bleibt, übrich isch nix bliebe, morga kocht mr wieder.‘ Noch eine kleine Geschichte: Vor vielen Jahren half Christian beim privaten Hausbau, Christian war schon über 70 und machte Handlanger für die Maurer. Da kam ein Lastwagen und brachte Baumaterial. Der Fahrer meinte zu Christian: ,Sag amol, wie macht mr des, dass mr en deim Alter no so schaffa ka?‘ Drauf der Christian verschmitzt: ,Ha, woisch, i nemm halt jede Morge a Kühmäule voll Schnaps zu mer.‘“

Leser Eberhard Schwarz aus Winterbach schreibt zum Ochsenmaul-Rezept vom Dienstag: „Nichts gegen das Rezept von der gepökelten Ochsenzunge, aber Ochsenmaulsalat wird, wie der Name schon sagt, aus Ochsenmaul und Kopffleisch vom Rind hergestellt.“

Leser Wolfram Mutschler aus Leinfelden-Echterdingen fühlt sich an einen Ausspruch seines Vaters erinnert. „Als i zu meim Vadder gsagt han: ,I mog koin Ochsamaulsalat! Was andre en dr Gosch ghet henn, ess i net!‘, sagt er zu mir: ,Gell Bua, aber Oier mogsch.‘“ Das ist zugleich unser heutiger Spruch des Tages.

Von Leserin Gisela Henke hat uns ein Hinweis zu dem gestern veröffentlichten Beitrag über das „batscha“ erreicht. Sie schreibt: „Wenn am Tisch gesagt wurde ,her’s batscha uff‘, hieß das nicht, dass man nicht sprechen durfte, sondern, dass man beim Kauen den Mund zulassen sollte.“ Leser Jürgen Mogel aus Böblingen merkt an: „I moin, „batscha“ hoißt „schmatza“. Mir hen amol a Nochbere doghed, die beim Essa saumäßig g’schmatzd hot. I, als kloiner Bua hann ganz keck g’rufa „bei ons wird fei net so batscht.“

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