Runter damit! Foto: dapd

Eine Hauptmahlzeit ohne Suppe ist für manche nur eine halbe Sache.

Von Leser Michael Kondor aus Stuttgart stammt dieser Bericht: "Angesichts der zwei Weltkriege, die meine Großmutter als Kind und als junge Frau miterleben musste, waren Lebensmittel, egal welcher Art, selbst in den 60er und 70er Jahren immer noch ein nicht selbstverständliches und somit ein zu achtendes Gut.

Wir Kinder (drei Brüder) sind bei ihr im großelterlichen Haus in Stuttgart-Hoffeld aufgewachsen und saßen sehr oft bei der Oma am Mittagstisch, ohne immer genau zu wissen, was sie denn heute auftischen würde. Als man realisiert hat, dass statt des erhofften Lieblingsgerichts wieder mal genau das Essen zubereitet wurde, auf das man gar keine Lust hatte, und folglich lustlos mit der Gabel darin herumstocherte, kam immer wieder Omas bedrohlicher und sehr energischer Spruch:

,Wenn n'r net rächd essat, no stopf es eich glei mit'm Rierleffel d'r Racha na!'

Da wir in unseren Kinderjahren sehr oft unsere Tante in Ungarn besuchten und diese beim Gänsestopfen beobachtet haben und dies mit genau demselbigen Rührlöffel geschah, kann man sich sehr gut vorstellen, wie schnell wir unsere Teller restlos aufgegessen haben."

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Walter Dambacher aus Stuttgart. Er schreibt: "Unser Vater, Josef Dambacher (1902-1989), war ein richtiger Suppenschabe. Eine Hauptmahlzeit ohne Suppe war für ihn nur eine halbe Sache. Er pflegte zu sagen: ,A gescheite Supp schadet ama domme Mensche net!'"