Stuttgarter Straßenbahn Foto:  

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Fritz Ott aus Böblingen, verbunden mit einem Lesetipp.

Stuttgart - Aus Mainz-Drais erreicht uns diese Zuschrift von Leserin M. Trudy Magin: „In meiner Stammpension im Kleinwalsertal traf ich immer mal wieder weitere Stammgäste aus Stuttgart; sie waren zudem weitläufig verwandt mit den Wirtsleuten. Bei einem unserer abendlichen Küchen-Gespräche – multikulturell abgehalten in Pfälzisch, Walserisch und Schwäbisch – kam die Rede auf einen gemeinsamen Bekannten. Die Schwaben erfuhren bei dieser Gelegenheit, dass dieser Bekannte einige Monate vorher gestorben war. Daraufhin herrschte erst einmal Stille. Tiefsinnig nickte das schwäbische Familienoberhaupt vor sich hin. Diese Nachricht galt es zu verdauen. Schließlich sagte er erleichtert: ,Hano, ond i hann mi scho gwondert – deswega isch’s, dass i den in letschter Zeit so selta gseha hann.‘“

Leser Albrecht Hartmann aus Schwäbisch Gmünd reagiert auf drei Leserbeiträge aus der vergangenen Woche: „Zu den gesuchten Grießstepperla: Leider kann ich mit keinem Rezept aufwarten. In Fischers Schwäbischem Wörterbuch steht das Wort ,Stepper‘ jedoch unter anderem für einen ,Welschkornknödel‘. Welschkorn ist eine andere Bezeichnung für Mais. ‚Grießstepperla‘ sind also kleine Knödel aus Maisgrieß.

Den von Frau Bransby genannten Reim „Ond dia Würmle, diea verschnellts, dia sieht mr nocher net em Gsälz“ kann ich nicht vervollständigen, doch kommt ,vrschnellts‘ vom Wort ,zerschnellen‘, das es heute so nicht mehr gibt, aber im Grimmschen Wörterbuch in der Bedeutung von ,zerspringen, (zer)platzen, bersten‘ enthalten ist. Und da im Schwäbischen aus der Vorsilbe ,zer‘ gewöhnlich ein ,ver‘ wird, werden die ,Würmla‘ beim Einkochen der Beeren nicht zerschnellt, sondern v(e)rschnellt.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Fritz Ott aus Böblingen. Er knüpft daran einen Lesetipp an: „Im Januar 2011 hatte ich in Ihrer Rubrik ,Landsleute‘ als Preis für meine richtige Zusendung den Stuttgart-Krimi ‚Tod im Trollinger‘ von Sigrid Ramge geschenkt bekommen. Da mich an sich Krimis nicht interessieren, habe ich ihn erst jetzt gelesen. Abgesehen davon, dass er mir sehr gut gefallen hat, habe ich einige tolle schwäbische Sprüche darin gefunden. Ganz besonders hat mir gefallen: ,De Mädla und d’r Stroßeboh braucht m’r net nochsaue, ’s kommt älleweil wieder oine.‘“

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