Liabr em warma Mief ersticka . . . Foto: dpa

Der Spruch des Tages zum Thema „Lüften im Winter“ kommt von unserem Leser Ulrich Mayer aus Stuttgart.

Stuttgart - Der Ausdruck „zum Bossa“ findet großen Nachhall in der „Auf gut Schwäbisch“-Leserschaft. Leser Werner Baur aus dem Remstal schreibt: „Dazu fällt mir der Spruch meines verstorbenen Vaters ein, der immer mal wieder den Spruch ,i ben doch ned dai Bosslbua‘ benützte, wenn mit ihm ein Streich gespielt wurde.“ Leser Rolf Schippert aus Oberschlechtbach stellt ebenfalls den Zusammenhang von „Bossa“ und „Bosslbua“ her. Er erinnert daran, dass man mit „Bossa“ auch die Vorderseite behauener Sockelsteine bezeichnete.

Leser Hans D. Münzinger verweist in diesem Zusammenhang auf den Narrenbund Neuhausen: „Der Narrenbund Neuhausen hat mehrere Maskengruppen, unter anderem die Gruppe Bossa Schof. Hierzu eine Geschichte: Die Schafweiden der Gemeinde wurden früher von der Herrschaft an auswärtige Pächter vergeben. So auch im Falle des Josef Dörner aus Flehingen bei Karlsruhe. Als 1791 nach 19 Jahren der Vertrag mit diesem abgelaufen war, wollte die Herrschaft, trotz eines Angebots von 750 Gulden, diesen nicht mehr verlängern, da Dörner großen Schaden angerichtet hatte.

Nach heftigem Streit wurde sein Gebot von 800 Gulden durch die Gemeinde mit 1100 Gulden überboten. Dörner war aus dem Rennen und schwor wutentbrannt, einmal jährlich an der Fasnet wiederzukommen, um seine Schafe durch die Gemeinde zu treiben. Entsprechend des von ihm oft gebrauchten Ausspruchs: ,Grad zom Bossa.‘“ Der Spruch des Tages kommt von Leser Ulrich Mayer aus Stuttgart: „Wenn im Winter zu lange gelüftet und zu viel Energie durchs Fenster geblasen wurde, fiel bei ihm der Satz: ,Liabr em warma Mief ersticka, als en dr frischa Luft erfriera.‘“

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