Foto:  

Eine „nette Erinnerung“ von Ingrid Dettinger zu einem Spiel bei den sonntäglichen Spaziergängen als Kind.

Stuttgart - Eine „nette Erinnerung“ von Leserin Ingrid Dettinger zu dem aus ihrer Sicht „keineswegs übermäßig deftigen Spruch“ vom vergangenen Samstag („Lenker, rechter Spitzbua schlechter, Hasakarle halt!“): „Wenn ich als Kind bei den sonntäglichen Pflichtspaziergängen nicht so recht weiterwollte, hat mein Vater folgendes Spiel mit mir gemacht: Beim Aufsagen des Spruchs ‚Lenker, rechter Spitzbua . . . usw.‘ wurde bei jedem Wort wie beim Stechschritt ein (schwäbischer) Fuß nach vorne hochgereckt, also:

lenker = links hoch,

rechter = rechts hoch,

Spitzbua = links,

schlechter = rechts,

Hase = links,

karle = rechts,

halt = alle blieben ‚uff dr Dätsch standa‘.

Dr Babba ond d’ Mamma hend au mitgmacht. So kamen wir alle doch vorwärts. Das Sprüchle mit Fußübung war übrigens in der weiteren Verwandt- und Bekanntschaft verbreitet.“

Ingrid Dettinger hat auch noch einen Beitrag zum Lieblingsthema „Gosch“: „Wenn man mit jemandem durchaus nicht einer Meinung war und auch nichts mehr hören wollte, wurde gesagt: ,Halt dei Raffel‘ oder auch ,halt dei o’gwäsches Maul‘. Danach war sowieso an kein Fortsetzen der Kommunikation mehr zu denken, es sei denn, man hat diese mit den Fäusten ausgetragen.“

Ganz ähnlich Leser Hans Hägele. Er schreibt: „Ein junger Kerl fragte einen älteren Herrn mit Vollglatze nach dem Duschen im Freibad: ,Soll i Ehne en Kamm brenga?‘ Antwort: ,Noi, aber en Schwamm für dei ogwäschana Gosch.‘“

Deshalb soll aber die Kulinarik nicht zu kurz kommen. Leserin Irmgard Abt aus Steinenbronn hat das Wort: „Wenn jetzt überall 60 Jahre Baden-Württemberg gefeiert wird, dachte ich mir, warum nicht auch ein badisches Rezept schreiben: Badische Metzelsuppe

Zutaten für 3 bis 4 Personen:

750 g Sauerkraut

2 EL Schweineschmalz

1 Handvoll gedörrte Zwetschgen

1 Handvoll gedörrte Birnen

1 EL Zucker, Prise Zimt,

1 EL Mehl

3–4 Griebenwürste

3–4 Leberwürste

500 g Kesselfleisch oder Schäufele

Zubereitung:

Das Kraut wird im Schmalz angedünstet, das Dörrobst dazu mit Zucker und Zimt gewürzt und mit Brühe aufgegossen. Wenn das Kraut gar ist, bindet man es mit ein wenig Wasser mit angerührtem Mehl und schmeckt es mit gebräuntem Zucker ab. Dazu gibt’s die heißen Würste und das Fleisch.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Monika Liss aus Herrenberg. Sie schreibt: „Meine Oma fragte morgens öfter meinen Opa, wann er denn des Nachts vom Ochsen heimgekommen sei. Daraufhin meinte mein Opa: ,Dr Einser isch über dr Zwoier naghangt!‘“

Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de