Fasnachtsküchle, Berliner, Kreppel,... es gibt viele Namen und Formen Foto: Fotolia

Faschingsdienstag! Vorerst letzte Gelegenheit, sich zum Thema Fasnachtsküchle zu äußern

Stuttgart - Faschingsdienstag! Vorerst letzte Gelegenheit, sich zum Thema Fasnachtsküchle zu äußern – wie es Leserin Waltraud Zehender aus Alfdorf tut: „Des, was Ihr am letza Deischdich onder Faasnatskiachla en uirer Zeidong broacht hend, send Pfesala. A Kiachle isch bei mir rond ond wurd aus Hefadoeg mit Salz – ohne Zugger – gmacht. Aus dem Doeg werad kloene Kugla gformt, uff a eigmehalts Bried glegt ond ufganga glassa. Noa werad se sachde ausananderzoga, uffs Gnui glegt ond zoga, bis se enna ganz denn send ond außa a dickerer Rand bleibt. Al Loach derfat se et hao. Jetzt duat mr se ens hoeße Fett, dass se schwemmat, bacht se uff boede Seida, bis dr Rand hellbrao isch. Enna miaßet se weiß bleiba. So, des send Faasnatskiachla. Weil dia Denger aber so guat send, macht mr se a bar mol em Johr, ond deshalb hoeßet se au no Gnuikiachla. Drzua gibt’s Grombierasalat.“

Andernorts ist man da strenger. Leserin Imke Mehlhorn aus Waldenbuch schreibt: „Zur Fasnet, die in meiner Kindheit und Jugend sehr puritanisch ausfiel (unser Konfirmanden-Pfarrer wollte uns 1955 nicht konfirmieren, wenn wir uns verkleidet hätten!), waren die Fasnetküchle heiß begehrt. Es gab sie nicht das ganze Jahr über, wie heute Quarkbällchen und anderes mehr, sondern nur zum Mittagessen mit Muckefuck für Kinder und kostbarem Bohnenkaffee für Erwachsene am Fasnetsdienstag. Dazu ein Versle von damals:

Mei Muader bacht Kiachle,

sie bacht se so fei.

Sie sperrt se ens Kämmerle,

sie will mir koi’s gei.

Sie gibt mir an Brocka

zom Dierle reilocka.

Bi, Bi, Bi, Bi – den Brocka ess i!“

„Wenn oim dia fette Kiachle uf de Maga schlaga“, schreibt Imke Mehlhorn weiter, „ka mr des spiele:

Zipperle, zäpperle,

zeig mir dei Äckerle,

zeig mir dei Wies.

Des Mädle am Bronna,

des trenket so schnell

wie eine Karussell.

Dabei fasst man sich zu zweit überkreuz an beiden Händen und dreht sich immer schneller, bis oim durmelig isch: ‚’s wird oim davo schlecht, ond mr nemmt ab!‘“

Leserin Margarete Weiß aus Wolfschlugen hat eine Frage. „In der Faschingszeit fällt mir immer so ein nettes Gedicht ein – leider bringe ich es nicht mehr zusammen. Vielleicht kann es jemand vervollständigen. Es beginnt so:

Mutterle duat Küchla backa,

’s Fritzele gugat zu.

,Ei, wia guat diea Küchla schmeckat‘,

hot er denkt, der Bua (. . .)“

Leserin Hilde Frank stellt sich aus aktuellem Anlass die Frage: Woher kommt der Satz: „Du kommsch hendadrai wia die alt Fasnet?“ Über Antworten freuen wir uns.

Den Spruch des Tages hat Leser Wolfgang Fischer aus Waiblingen eingesandt: „Mein Großvater sagte über jemanden, der wenig zu essen hatte: ,Bei dem kommet d’Mäus mit verheilde Auga d’Behneschdiaga ra!‘“ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart , Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de