Heidelbeerernte. Foto: dpa

Zur Vorstellung des Begriffs „gloschda“ am Montag haben uns etliche Zuschriften erreicht.

Stuttgart - Am Montag hat unser Sprachforscher Roland Groner an dieser Stelle den alten schwäbischen Begriff „gloschda“ (glimmen) vorgestellt. Dazu haben uns etliche Zuschriften erreicht. Gleich mehrere Leser – Gisela Herold aus Stuttgart, Günther P. Müller aus Stuttgart, Gertrud Haisch aus Leutenbach und Magda Heusmann aus Backnang und Magdalene Groß – weisen auf einen schwäbischen Spruch hin, der häufig dann fiel, wenn man sich über die Fehler und Macken anderer Leute ausließ. Magda Heusmann verbindet sogar eine konkrete Situation damit; „Es war vor etwa 60 Jahren beim Heidelbeerzopfa im Mainhardter Wald. Zwei Frau unterhielten sich über ihre Männer. Da sagte die eine zur anderen: ,Ja, ja, älle Männer hend an Brand am Arsch. Brennt er net, no gloschd’r.‘“

Leser Werner Schnerring aus Balzholz kennt „gloschda“ in anderem Zusammenhang. Er schreibt: „Als ich den Beitrag las, fiel mir die Ähnlichkeit des Wortes ,gloschda‘ zu ,Gluschda‘ ein. Früher sagte man mitunter auch: ,I hau jetzt en richdiga Gluschda uff a Gsellsbrod!‘ Was die momentanen Gelüste nach einer bestimmten Speise beschreibt.“

Werner Schnerring hat seinem Beitrag noch eine Anekdote beigefügt: „Früher wie heute fuhr die Tälesbahn von Nürtingen nach Neuffen. Da früher der Zug noch ein weitaus wichtigeres Transportmittel war als heute, gab es einen Boten der per Kutsche Waren im Nachbarort Beuren einsammelte. Am Bahnhof in Linsenhofen wurden diese Waren in den Zug eingeladen und andere Waren ausgeladen, die der Bote dann wieder im Ort verteilte. Eines Tages streifte der Zug den Pferdewagen, der bereits am Bahnhof wartete. Was der Boten wie folgt kommentierte: ,Des isch doch donderschlechtig, jetzt fahr i doch jedn Dag gleich noa! Ond noa isch der Zug heit weidr rom komma ond hat mi gesträuft. Abr des han i ihm schon von weidem ogseha, dass der heit weidr ommer kommd!‘“

Hier ein weiterer Beitrag zur Frage: Wo ist das Grüß Gott geblieben? Es schreibt Leserin Irmgard Abt aus Steinenbronn: „Auch im Schwabenland hat die schnelle Zeit nicht Halt gemacht. Dieser herzliche Gruß verliert sich aus vielen Gründen. Man rennt an einander vorbei mit ‚Hallo‘ oder ‚Tschüss‘ und man dreht sich weg, um ja nicht grüßen zu müssen. Diesen Satz hört man oft: ,Er oder sie muss mich zuerst grüßen‘. Im Juli 2011 kam in ,Auf gut Schwäbisch‘ der Spruch in der Zeitung: ,Worom dr liabe Gott os Schwoba mag? Weil mir ihn griaßet jeden Dag!‘

Prompt landete ein Brief in meinem Briefkasten von einer Frau geschrieben. Ich solle den Namen Gottes nicht missbrauchen. Ich schrieb der Frau zurück, sie möchte sich doch dieses wunderschöne Volkslied anhören: ,Grüß Gott,du schöner Maien, da bist du wiederum hier, tust Jung und Alt erfreuen mit deiner Blumenzier‘. Ich fügte hinzu, dass dieser Gruß kein Missbrauch,sondern ein vom Herz kommender Gruß sei.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Margot Gütler aus Plüderhausen. Er lehnt sich an den gestrigen Spruch an. Frau Gütler schreibt: „Wenn unser Besuch einmal wieder etwas zu lange sitzen bleibt, kann mein Mann schon mal sagen: ,Henn Ihr aigendlich koine gscheide Nschdr drhoim?!‘“ Wir freuen uns über ihre Zuschriften. Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de