Evangelisch und katholisch Foto: dpa

Zwei schöne Geschichten über den schwäbischen Dialekt von Leserin Paula Schlimm aus Sindelfingen.

Stuttgart - Zwei schöne Geschichten von Leserin Paula Schlimm aus Sindelfingen:

„Eine Norddeutsche unterhält sich mit einem Schwaben über den schwäbischen Dialekt. ,Eine komische Sprache haben Sie‘, meint die Norddeutsche. ,Warum sagen Sie zum Beispiel ischt anstatt ist?‘ Da meint der Schwabe lächelnd: ,Das ischt, damit mr unterscheida könna, ob jemand eine Gans ischt oder isst!‘“

Die zweite Geschichte: „Als mein Verlobter bei Bosch eine Lehre machte (er ist Preuße) , sagte sein Chef einmal: .Gerhard, wenn de fertig bischt, machschd an die Schnur an Knopf na!‘ Mein Verlobter fragte: , Ja, wo ist denn der Knopf?‘ Reaktion des Meisters: ,Du muascht en na macha!‘ Ratlosigkeit beim Stift. Nach kurzer Zeit kommt der Meister zurück und sagt: ,I moin en Knota!‘“

Nicht weniger schön sind zwei Beiträge von Leserin Elisabeth Stegmaier aus Schwäbisch Gmünd: „Als ich 1946 nach Schwäbisch Gmünd kam, das damals noch stark katholisch geprägt war, sprach ich ein österreichisch gefärbtes Hochdeutsch. Auf dem Schulhof drückte mir eine Mitschülerin etwas in die Hand mit der Aufforderung: ,Heb amole!‘ Also hob ich den Gegenstand in die Höhe. Alles lachte. Nur eine Mitschülerin hatte Mitleid und sagte: ,Dui verschtoht des net, dui schwätzt doch evangelisch!‘ Doch schon bald hatte mein ,Evangelisch‘ einen schwäbischen Akzent.“

Geschichte Nummer zwei: „Unser Ältester, damals vier Jahre alt, löcherte mich den ganzen Tag mit Fragen. Einmal gab ich eine Antwort, die wohl nicht gepasst hat. Empört rief er: ,O Mama, bisch du bleed!‘ Das hörte der eben eintretende Papa und fragte streng: ,Wer isch hier bleed?‘“ Darauf der Ertappte: ,D’ Mama, aber i sag’s nemme!‘“ Der schwäbische Spruch des Tages lautet: „De beschte Händel send unütz!“