Hochzeit – den richtigen zu finden ist gar nicht so leicht Foto: dpa-tmn

Folgende Geschichte stammt von Aline Groß: „Do war amol a Mädle, dui hot emmer wieder en andera Kerle probiert, bis se da richtiga g’het hot.“

Stuttgart - Günter Konzelmann aus Schorndorf bittet um Mithilfe der „Auf gut Schwäbisch“-Leser. Er schreibt: „Das nachfolgende Gedicht „Hotz …“ wurde vor wahrscheinlich mehr als 40 Jahren in der ,Sonntagsbeilage‘ des Tuttlinger ,Gränzboten‘ abgedruckt. Leider kenne ich den Autor nicht, und möglicherweise ist es auch nicht vollständig wiedergegeben. Falls ein Leser das Original hat, wäre das schön. Aber nun das Poem (vorzutragen mit (ent)sprechenden Pausen):

,Hotz, des hätt i fascht vergessa,

lauf i do grad vor em Essa

an dr Dings na . . . heidenei . . .

moinscht, mir fällt der Nama ei?

An dr an dr . . . Sapperlott!

Woischt, sei Weib ischt so bigott

Und sie trägt älls so an Huat

mit rer Feder – so an alta –

Sott mr’s au für meeglich halta?

Und ihr Bas’ lebt doch in Scheidung

– Mensch, häscht du ä lange Leitung!

Komm, jetzt stell di net so dumm!

Ja, um d’ Dings-Stroß wohnt se rum.

Kurz und guat, der sell ihr Ma

Lauft per Zufall a mi na

Und er lässt en Gruaß ausrichte

Und er tät jetzt Hasa züchta.“

Die Redaktion freut sich auf Zuschriften. Apropos Hase – folgende Geschichte stammt von Aline Groß: „Do war amol a Mädle, dui hot emmer wieder en andera Kerle probiert, bis se da richtiga g’het hot. ,Gott sei Dank‘, hot d’ Muader gsait, ,endlich hosch doch no oin g‘fonda. Des hot aber arg lang dauert.‘ ,Jo Muadr, du hosch’s do oifach g’het, du hosch halt da Vadder gnomma.‘

Ond jetzt war also Haozich. Schö hot die Braut aus’gseha, a eng’s schwarz Kloidle mit ama weißa Schleier, mit ama Kränzle uff am Kopf. Ond en de Ohre hot se goldiche Buttola ghet. Ond om da Hals rom a schöös Podderle. Ond a Bäuchle hot mr au scho gsäh. Dr Bräutigam isch stolz em Frack drherkomma. Aber da Brautstrauß hot ’r vergessa ghet, no hot mr schnell a baar Bloama zammag’suacht, dass mr zom Fotografiera ebbes gleich g’säh hot.

A Nochbere war aber ganz o’glücklich, weil ihr Mulle – d’ Katz – seit a baar Tag scho gfehlt’hot, ond koiner hot g’wißt, wo se isch. Wia no d’ Kirch aus gwe isch, hot dui Brautmuader d’ Hauzichsgäst zom Essa eiglada. ’s hot Hasabrota mit handgschärrte Spätzla geba ond en schöna, schlenzeriga Kartoffelsalat mit viiel Sooß. Au en Nochtisch hots gä: Chottosoß ond Zwieback. Ond na no Kaffee mit Kuacha ond au Hefakranz drzua. Ond wia noch am Essa älle no so schö gmüatlich bei ema Moscht oder au bei ama Viertele Wei gsessa sen, hot dr nosaweis kloi Bruader vo dr Braut ganz laut gschria: ,Wisset ihr au, was ihr do gessa hen: ,Kopf weg, Schwanz weg – Has. I han’s gsäh!‘ Jetzt hot dui sell Nochbere au g’wißt, wo ihr Katz nokomma isch. So isch no au wieder. Aber Hauptsach, ‚’s war a schees Fescht.“ Der Spruch des Tages kommt von Rolf Schöck: „Mein Opa pflegte immer zu sagen, wenn die Gäste zu lange blieben: ,Ganget ruhich hoim – mr hen net bloß nette Nachber!“