Beschilderung an einem Plumpsklo Foto: Fotolia

Am Samstag erkundigte sich Jürgen Siesser nach einem schwäbischen Dialog „Am Himmel hot’s Sterna“.

Stuttgart - Am Samstag erkundigte sich Leser Jürgen Siesser aus Bad Cannstatt nach einem schwäbischen Dialog beziehungsweise einem Zwiegespräch mit der Überschrift „Am Himmel hot’s Sterna“. Dazu sind mehrere Zuschriften eingegangen. Herzlichen Dank!

Leser Heinz Albert aus Mutlangen kennt den Dialog so: „Eine robuste Bauersfrau musste einmal nachts mit ihrem ängstlichen Mann aufs Häuschen, das sich früher im Hof befand. Dabei kam es zu folgendem Gespräch:

Sie: Am Himmel hot’s Stera!

Er: Was, kommet Bära ?

Sie: Oh guater Maa, scheiß!

Er: Wie viel kommet, dreißg ?

Sie: Du verschtosch älles

henterscheviera!

Er: Was, se send scho hinter dr Diera?

Sie: Gib doch a Rua!

Er: Hosch recht, i lass die Dier zu!“

Ganz ähnlich hat Leserin Else Herrmann aus Jettingen-Oberjettingen den Dialog in Erinnerung. Ihre Schulfreundin Sigrid Katzenmaier hat ihr diese angeblich wahre Geschichte erzählt.

Leserin Käte Lehrer, eine Reingschmeckte aus der Oberlausitz, kennt den Dialog aus ihrer Heimat. Sie schreibt: „Es war vor gefühlten 100 Jahren auf einem großen Gut in der schönen Oberlausitz. Zwei Knechte, ein Großknecht und ein Kleinknecht (diese Einteilung bezieht sich auf ihre Dienststellung, nicht auf ihre Körpergröße), gingen nachts bei Vollmond über den riesigen Hof des Gutes. Der Jüngere musste den Älteren begleiten, weil dieser sehr ängstlich war.

Ihr Weg führte sie zum Plumpsklo; man sagt auch Abort. Der Jüngere blieb davor stehen, blickte zum Himmel hoch und sagte zum Älteren, der drinnen sein Geschäft verrichten wollte:

Mensch, dahr Mond hoat an Hof!

Woaas, ah Moan stieht an Hof?

Mach doch ne suh ah Wasn

Woaas,dahr hot an Basn?

Mach doch nuh, dass de schesst

Woaas,dahr schmesst?“

Käte Lehrer fügt diesen Zeilen aus der Oberlausitz hinzu, wie überrascht sie kürzlich über einen Anruf gewesen sei. „Ruft mich jemand aus Kernen an und fragt, ob ich die sei, die in ,Auf gut Schwäbisch‘ geschrieben hat. Ich war ganz baff und musste mich erst mal sortieren. Die Dame stammt aus Gabel und freute sich riesig darüber, etwas in ihrem Dialekt zu lesen. Tags darauf kam noch ein Anruf. Auch hier: Viel viel Freude über den Dialekt bei einer 90-jährigen Dame aus Fellbach, die mir versprach, mir ihrerseits ein Gedicht zu schicken.“

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Hans Hägele aus Schwäbisch Gmünd: „Isch ällas a Weile schee, hoat der sell Mesmer gsait ond ’s Krippale am Stephansdag wieder naus do aus dr Kirch.“