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Am Montag fand die Trauerfeier für die frühere Sozialministerin Annemarie Griesinger statt.

Stuttgart - Am Montag fand in Markgröningen die Trauerfeier für die eine Woche zuvor verstorbene frühere baden-württembergische Sozialministerin Annemarie Griesinger statt.

Begegnungen mit der populären Politikerin, die auch als Frau Heidenei bekannt war, fielen meist heiter aus. Daran erinnert unsere Leserin und frühere Berichterstatterin Inge Mierke aus Neuhausen: „Ich hatte einmal das Vergnügen im Griesinger’schen Wohnzimmer bei selbst gebackenem Apfelkuchen zu sitzen. Auch an eine andere Begegnung mit Frau Heidenei erinnere ich mich: Ich war auf dem Cannstatter Wasen dabei, als das Kabinett und andere Landespolitiker in einer der Prominentennischen saßen. Irgendwann gingen einige der Damen, unter ihnen Frau Griesinger, Richtung WC. Frau Heidenei legte einen Geldschein in die Kasse der Toilettenfrau und erklärte all den anderen verdutzten Damen: ‚I geb’ jetzt a Runde Bisela aus!‘“

Inge Mierke erfreut uns mit zwei weiteren Geschichten: „Meine Mutter, eine waschechte Ulmerin, hatte es nicht so mit dem Hochdeutschen. Als ich mal wieder zu Besuch war und nicht ganz so breit Schwäbisch sprach, meinte sie: ,Schpennsch jetzt, kasch net gscheit Deutsch!‘“

Die zweite Geschichte: „Meine Schwester und ich waren als kleine Mädchen während der Ferien häufig bei Verwandten auf dem Land. An einem Hochsommertag wurde es uns bei der Heuernte zu heiß. Wir zogen Pulli und Unterhemd aus und legten die Kleidungsstücke auf einen Heuschober. Das fand eine Kuh prima, sie fraß die Unterwäsche einfach auf. Meine Schwester bekam einen Weinkrampf, war es doch der schönste Unterrock , den sie je besessen hatte: ein rosa Stück aus feinem Taft, eine Gabe aus einem Carepaket aus den USA. So was Schönes gab es bei uns während der Nachkriegszeit nicht. Am nächsten Morgen weckte uns unser Cousin mit den Worten: ‚Kommet schnell en Stall, d’ Kuh scheißt da Onderrock!‘“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Albrecht Sellner aus Gerlingen. Er schreibt: „Zu einem geschwätzigen Weib sagte man auch: ,Dui schwätzt em Deifel s’ Aorlapp weg!‘“

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