Aufzug Foto: dpa

Leserin Helga Bäuerle aus Murr trägt mit dieser Anekdote zu unserer Schwäbisch-Serie bei.

Stuttgart - Heute lassen wir wieder mal den Kindermund Schwäbisch sprechen. Der erste Beitrag stammt von Leserin Marlies Fessler aus Mühlacker. Sie schreibt:

„Ich freue mich jeden Tag über die Spalte ,Auf gut Schwäbisch‘. Man braucht bloß ein Stichwort zu lesen, da fällt einem auch schon wieder was ein. So ging es mir bei der jüngsten Geschichte übers Essen.

„Wir waren drei Kinder, und da der Vater früh verstorben war, war bei uns oft Schmalhans Küchenmeister. An einem Abend lud sich der Große sein Butterbrot mit zwei Scheiben Bierschinken voll. Ich gebot ihm Einhalt: ,Wir sind hier nicht bei Millionärs!‘ Da meldete sich die achtjährige Ulla und fragte: ,Was ein Millionär isch, henn mir heut’ in dr Schul’ glernt.‘ Wir schauten fragend. Da erklärte sie: ,Ein Millionär ist ein Mann, der in fremde Länder geht und den Leuten von Jesus erzählt.‘ Darauf sagte ich: ,Schön wär’s‘, und wir erklären ihr, dass es sich in dem Fall um einen Missionar handelt.“

Leserin Helga Bäuerle aus Murr trägt mit dieser Anekdote zu unserer Schwäbisch-Serie bei: „Mit meiner Enkelin Christina, damals vier Jahre alt, waren wir mit dem Auto unterwegs zum Supermarkt, und ich dachte laut vor mich hin: ,Wo parken wir? Ach ja, oben, dann können wir mit dem Aufzug fahren.‘ Da meldete sich hinten meine Enkelin: ,Oder mit dem Nonderzug, Oma!‘ Ich musste so lachen und vergess‘ den Spruch nie.“

Leser Günther Weis aus Stuttgart beschäftigt eine Frage: „Wenn ich als Heranwachsender gelegentlich etwas Dummes gesagt oder getan hatte, sagte mein Vater zu mir ,Du Bachel‘. Manchmal wurde ich auch als ,Allmachtsbachel‘ tituliert. Woher kommt nun dieser Begriff? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas mit dem neudeutschen akademischen Titel ,Bachelor‘ zu tun hat.“ Auf Leserantworten freuen wir uns.

Annerose Judenhahn fällt zum gestrigen Beitrag von Theodor Konzelmann („Wenn mai Dande a Spitzle hed, no wär’s mai Onkel!“) dieser Satz ein: „Dr Hätte on dr Wette hend no nia nex ghet, aber dr Hau, der schau!“

Von Helga Bäuerle stammt auch der schwäbische Spruch des Tages. Sie zitiert ihren Vater: „Wenn wir unterwegs waren und er nette hübsche junge Damen sah, kam prompt der Spruch: ,Heidanei, seit mr dr Kruscht weggheiratet hen, laufed bloß no schene Mädle rom.‘ Meine Mutter nahm das aber immer sehr gelassen.“

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