Narren Foto: dpa

Jüngst haben wir uns mit dem Begriff „Hugoles ond ’s Michele treiba“ befasst. Dazu einige Anmerkungen.

Stuttgart - Jüngst hat sich unser Sprachforscher, Herr Groner, mit der Herkunft der Begriffs „Hugoles ond ’s Michele treiba“ befasst (Beitrag vom 23. Januar). Dazu haben wir einige Anmerkungen von Leserinnen und Lesern bekommen. So schreibt Gerlinde Nuber aus Breitenstein: „,Hugoloes doa‘ heißt so viel wie jemanden zum Narren halten. In der Schulzeit haben wir einen Mitschüler namens Hugo veräppelt. Später, wenn man älter wird, merkt man, wie gemein man sich damals verhalten hat.“

Leserin Cornelia Streibig schreibt uns: „Mir ist eine andere Herleitung des Begriffes als die von Ihnen angebotene bekannt. Der Gedenktag des heiligen Bischofs Hugo von Grenoble (1053–1132, vgl. www.heiligenlexikon.de) fällt auf den 1. April. In katholisch geprägten Gegenden feiern daher alle Hugos mit diesem Namenspatron am 1. April Namenstag. Da der 1. April bekanntlich der Tag ist, an dem man mit seinen Mitmenschen allerlei Scherze und Schabernack treibt, sagte man eben auch ,Hugoles dreiba‘ oder ,mit oim Hugoles do.‘“

Von Leser Horst Eisenmann aus Sternenfels stammt dieser Hinweis: „Die Ausdrücke ,mit jemandem das Michele treiben“ und ,Hugoles tun‘ sind mir gut bekannt. Den ,Deutschen Michel‘ jedoch als Synonym für einen beschränkten Menschen zu verwenden erscheint mir falsch. Ich erinnere mich, vor Jahren einmal gelesen zu haben, dass ein pfälzischer Obrist namens Michel im 30-jährigen Krieg eine gegnerische Reiterabteilung gefangen nahm, indem er in einem Dorf mit einem Heuwagen die Ausfallstraße sperrte. Sodann rollte er auch hinter der gegnerischen Truppe einen Heuwagen auf die Straße und stellte Männer mit Fackeln auf. Angesichts der drohenden Pferdepanik mit den beiden brennenden Wagen ergaben sich die Reiter. Der spanische Gegenspieler des Obristen soll daraufhin ausgerufen haben: ,War das wieder der Aleman Miguel?‘ Woraus sich ergäbe, dass der ,Deutsche Michel‘ doch nicht so dumm ist.“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Werner Krohmer aus Beuren. „Mit dr Gabel isch ’s a Ehr, mit em Löffel kriagt mr mehr!“ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de