Leckereien zu Weihnachten Foto: dpa

Je näher Weihnachten rückt, desto größer wird die Zahl der weihnachtlichen Beiträge unserer „Auf gut Schwäbisch“-Leser.

Stuttgart - Je näher Weihnachten rückt, desto größer wird die Zahl der weihnachtlichen Beiträge unserer „Auf gut Schwäbisch“-Leser. Dafür vielen Dank – auch an Hildegard Höckel aus Wustenriet bei Schwäbisch Gmünd für folgendes Gedicht zum weihnachtlichen Gutslesteller:

Es heißt, mir Schwòba dädet raffa

on bloß aus Habgier so viel schaffa,

doch des isch romp on stomp vrloga!

Wär onserein’s derart vrboga,

nò hätta mir kein Sinn fürs Bacha

on dädet keine Guetsla macha,

viel weniger noh ei’s vrschenka,

on höchstens an ons selber denka.

A Schwòb vrteilt die Kostbarkeita

mit volle Händ nòch alle Seita,

drom isch’s a ganz absurde Mär,

dass jeder Schwòb a Geizhals wär!

Wer bhäb isch on wer alles bhält,

hòt nix zum Lacha auf dr Welt

on widert sich bald selber à,

weil keiner ehn meh leida kà.

Mr sott den Trieb net keima lassa

on zeitig bei dr Wurzel fassa,

damit r niemòls Blüeta treibt

on jederzeit em Rahma bleibt.

Behuetsam sott mr d’Kender lenka!

Wie herzig könnet die scho schenka,

läßt mr se bloß a bissle spüra,

ihr A’gebinde dät ei’n rühra.

Sie schaffet nò mit heißé Backa

on deen da letschta Gruscht ei’packa,

weil’s halt so schee isch, wenn ei’s lacht

on so a zfriedens Gsicht nàmacht.

Gelingt’s ei’m jetzt, se a’zuhalta,

ihrm Ei’fallsreichtum zu entfalta

on ihren Gschmack en Sacha

,Schenka‘

en a gehobene Bahn zu lenka

sen solche Kender zu beneida

en onsre seelalose Zeita.

Versäumt nix, ihr große Leut,

on leitet d’Kender scho beizeit

von sich weg zu de andre na’,

solang mr des no macha ka’!

Wer sich vrschtòt auf rechte Schenka,

wird nie bloß an sich selber denka:

der richtet sich auf andre aus

on sieht au d’Not em Nòchbrhaus.

So einer schleppt sei Joch mit Würde

on scheitert net an jeder Hürde;

er sucht kein Trost em Rausch on Flitter

on landet au net henter Gitter.

Befleißigst de beizeit em Geba,

nò bleibsch du en dei’m ganza Leba –

au wenn de net em Lotto gwennsch! –

a fröhlicher on zfriedner Mensch!“

„Auf gut Schwäbisch“ ist seit einiger Zeit auch ein Thema unter Funkern. Zu verdanken haben wir dies Leserin Hedwig Mayer aus Kirchheim/Teck-Öttingen, einer begeisterten Amateurfunkerin. Mit Gleichgesinnten tauscht sie sich per Funk über „Auf gut Schwäbisch“-Beiträge aus. Besten Dank für diesen neuen Schwäbisch-Informationskanal. Der Spruch des Tages kommt von Margarete Kehe aus Lorch – passend zum Wetter. Sie schreibt: „Vor ca. 60 Jahren habe ich als Lehrling Schnee geschippt. Dann kam ein älterer Lorcher vorbei und sagte zu mir: ,Ja Mädle, was machsch denn do, des isch doch a G’schäft für dr Sommer.“

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