Fahrkartenkontrolle heute Foto: dapd

Leser Jörg Eberhardt bezieht sich auf den Beitrag vom 12. April, „Als Kinder noch a Halbes waren“.

Stuttgart - Eine bisher noch nicht genannte, interessante Erklärung für die Herkunft des Wortes „Drehmenz“ liefert Leser Siegfried Hofmann aus Fellbach: „Als ich ein kleiner Bub war, sagte mein Onkel Schorsch zu mir: ,Trink ja den Moosch net, do kraigsch dr Drehmenz!‘ Die Bedeutung des Wortes interessierte mich natürlich, und ich kam später darauf, dass sich der Begriff aus dem medizinischen Wortschatz herleitet – nämlich von Delirium tremens. Dazu ein Auszug aus der Psychrembel (Medizinisches Wörterbuch): ,Delirium tremens (lat. tremere, zittern), sog. Alkoholdelirium, das bei chronischen Intoxikationen, insbesondere durch Alkohol, meist innerhalb von Tagen nach Exzess oder Entzug auftritt (. . .) Symptome: optische und akustische Halluzinationen, Illusionen, Denk- und Orientierungsstörungen (. . .)‘“

Aus Sindelfingen erreichte uns ein Beitrag von Leserin Renate Arin, der sich auf den Text „Der Schüler, der den Lehrer duzte“ (11. April) bezieht. Sie schreibt:

„Als ich diese Geschichte las, erinnerte ich mich an eine Begebenheit, die der aus Balingen stammende Lehrer und Heimatdichter Karl Hötzer (1892–1969) Ende der fünfziger Jahre erzählte. In seiner Zeit als Lehrer in einer Einklassenschule tauschte Karl Hötzer manchmal zur großen Freude seiner Schüler die Rollen mit ihnen. Er setzte sich also an den Platz des Schülers, der sich nun als Lehrer vor die Klasse stellte. Als die Fragen des „Lehrers“ nicht zu dessen Zufriedenheit beantwortet werden konnten, rief dieser entnervt den „Großen“ auf und seufzte: „Karle, sag du’s !“

Anfang der sechziger Jahre hörte ich Vorlesungen bei seinem Sohn Ulrich, der damals Deutsch-Dozent an der Pädagogischen Hochschule Stuttgart war. Ich erinnere mich noch gut an das Thema „ Lautmalerei“ anhand des Gedichts „Dr Necker“ von Sebastian Blau. Er hätte kein treffenderes Beispiel für dieses Thema wählen können! Man sieht also, dass auch der Sohn sich intensiv mit dem schwäbischen Dialekt auseinandersetzte und so die Intention seines Vaters weiterführte.

Leser Jörg Eberhardt aus Stuttgart-Botnang bezieht sich auf den Beitrag vom 12. April, „Als Kinder noch a Halbes waren“, in dem es um das Lösen von Fahrscheinen in Straßenbahnen ging. Er schreibt: „Ich kann mich noch gut erinnern, dass man als Kind beim Schaffner zwei Arten von Fahrscheinen lösen konnte: Wollte man umsteigen, so hat man ,a Halbs omsteige‘ gelöst, wollte man nicht umsteigen, löste man ‚a Halbs gradaus‘.“ Der Spruch des Tages ist eines Erweiterung des Spruchs vom Donnerstag. Leser Bernd Sterrmann schreibt: „Der Spruch erscheint mir ein Fragment zu sein. Ich kenne ihn aus meiner Kindheit (Jahrgang 1947) wie folgt : ,Gsondheit, Xaver, Gsälsbrot, Gschissa, älles schreibt mor mit X, bloß Hemmelfahrtsnas schreibt mor mit tz!‘“ Ähnlich Leserin Sieglinde aus Musberg. Bei ihr heißt der Spruch: „Gsondheit, Xaver, Gsälsbrot – älles schreibt mr mit X, blos Hemmelfahrtzfescht schreibt mr mit tz!“

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