“Änd ai Foto: dapd

Aus unserem großen Fundus haben wir ein paar Beiträge zum Thema schwäbisch international nachzutragen.

Stuttgart - Aus unserem großen Fundus haben wir noch einige Beiträge zum Thema schwäbisch international nachzutragen. So schreibt Leserin Rosemarie Walker aus Waldenbuch: „Als ich noch ein Kind war – heute bin ich 70 –, kam eine Großtante aus Amerika zu Besuch. Sie war älter und gehbehindert. Deshalb ging sie die Treppe rückwärts hinunter. Dabei benutzte sie das schwäbische Wort: ,henderschefiersche‘.“

Leser Heiner Prinz aus Vaihingen/Enz zitiert einen Englischlehrer, der vor 50 Jahren seine Lektionen mit dem Spruch eröffnete: ,Mai Hämmed is bätschnass!‘

Dazu passt der Beitrag von Leser Hans-Joachim Wayss aus Unterensingen: „In den frühen fünfziger Jahren hatten wir Jungs einige englische Brocken von ,den Amis‘ gelernt. Wenn wir nach dem Fußballtraining verschwitzt zum Duschen gingen, fiel oft der Spruch: ,Ai häf a bätschnäss Hemmad a, änd ai schwitz wia se Sau!‘“

Von Leser Werner Stahl aus Stuttgart-Vaihingen stammt diese Anekdote: „Als früher noch die hochbockige alte Filderbahn aus Richtung Möhringen ihre Endhaltestelle am Vaihinger Schillerplatz hatte, half einmal ein älterer Vaihinger einer eleganten amerikanischen Dame beim Aussteigen. In der Nacht hatte es viel geschneit, und der Schnee war noch nicht wieder weggeschmolzen. Die Dame bedankte sich mit ,thanks very much‘. Worauf der Vaihinger meinte: ,Ja, des isch en arger Matsch!‘“

Aus Backnang schreibt Leserin Lore Scheib: „In unserer Firma reparierten wir in den sechziger und siebziger Jahren die Fahrzeuge der Bundeswehr-Instandsetzungstruppe in Ludwigsburg. Dort war auch eine amerikanische Einheit stationiert. Einmal musste ich in deren Büro anrufen. Mein Schreck war groß, als sich am anderen Ende der Leitung ein Amerikaner meldete: ,Oh, excius me, ai be falsch verbonda‘, war meine Antwort, und ich legte auf.“

Auch Leser Hans-Dieter Mechler aus Stuttgart verdanken wir einen schönen Beitrag. „Dieser Tage in einem Stuttgarter Drogeriemarkt: An einer von verschiedenen Kassen stand am Anfang einer Schlange wartender Kundinnen eine Amerikanerin. Die Kassiererin versucht auf Englisch der Kundin die Wirkungsweise der von ihr gekauften Waren zu erklären. Es gelang recht gut, bis der Kassiererin noch ein weiteres, schlagkräftiges Verkaufsargument einfiel. Es fiel das Wort Schimmel. Die Amerikanerin schüttelte immer wieder als Zeichen des Nichtverstehens den Kopf. Die Kassiererin rief verzweifelt ihrer Kollegin an der anderen Kasse zu: ,Kosch du mr saga, was Schemmel auf Englisch hoißt?‘ Die Kollegin überlegte, da meldet sich eine couragierte Kundin in der Warteschlange: ,Ha no, i wois es, des isch a white horse.‘ Es herrschte plötzlich Ruhe. Dann brachen die Amerikanerin und die Verkäuferin sowie die umstehenden Kunden in herzhaftes Lachen aus. Die Kundin meinte, etwas verlegen: ,I han denkt, se moinat an Gaul.‘“

Leserin Traute Ziegler aus Stuttgart erinnert sich: „Vor vielen Jahren hatten wir eine Wanderpartnerschaft mit Elsässern – gemeinsam wanderten wir mal bei uns, mal in den Vogesen. Ein Spruch aus dieser Zeit ist mir noch im Gedächtnis: ,Schass amol den coq usm jardin, der frisst mir äll’s legume!‘“

Auch Leserin Imke Mehlhorn steuert eine Episode bei: „Sie spielte 1960 in Bad St. Peter-Ording an der Nordsee, wo ich mein erstes Berufsjahr als Kindergärtnerin in einem Kinderheim verbrachte. Das Plattdeutsch war und blieb eine kaum verständliche Sprache für mich. Dafür verstanden meine norddeutschen Kolleginnen kein Schwäbisch, das ich mit vier weiteren Schwäbinnen ,krottabroit‘ pflegte, um die anderen zu necken. In einem Laden, der fast alles führte, was man nötig brauchte, wollte ich einmal für meinen abgerissenen Schuhbändel Ersatz kaufen. ,Haben Sie Schuhbändel?‘ Die Verkäuferin verstand nichts. ,Haben Sie Schuhneschtel?‘ Wieder nichts. Ich deutete an, meine Schuhe binden zu wollen. Da ging der Verkäuferin ein Licht auf: ,Ach Schnürsenkel wollen Sie haben!‘ Wir haben uns beide gefreut und sehr gelacht.“ Der schwäbische Spruch des Tages stammt wiederum von Hans-Joachim Wayss: „Wenn mr au a Sau sattled, wird no lang koi Rennpferd draus.“