Die Polizei musste auf der Autobahn einen Flüchtigen verfolgen Foto: dpa/Patrick Seeger

Ein VW-Fahrer soll auf der A 81 bei Weinsberg kontrolliert werden. Statt den Beamten zu folgen, fährt der 42-Jährige mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h davon. Wenig später wird er von der Polizei gefasst.

Leonberg - Die Autobahnfahnder der Verkehrspolizei-Inspektion Weinsberg des Polizeipräsidiums Heilbronn hatten am Montag den richtigen Riecher, als sie gegen 14.40 Uhr einen VW Golf auf der Autobahn A 81 in Fahrtrichtung Stuttgart auf Höhe von Weinsberg kontrollieren wollten. Der Fahrer des VW leistete laut Polizeibericht den Anhaltsignalen der Beamten zunächst Folge, kurz danach aber drückte er aufs Gas und versuchte zu flüchten. Der bis dahin Unbekannte fuhr dabei mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h über die Autobahn. Mehrere Versuche, den Flüchtenden mit Streifenwagen zum Bremsen zu verleiten, scheiterten, da der Mann sowohl über den Standstreifen als auch durch eine von Verkehrsteilnehmern gebildete Rettungsgasse vor einem Baustellenbereich fuhr.

Nachdem er den Engelbergtunnel passiert hatte, konnte der Tatverdächtige mit Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gegen 15 Uhr angehalten und vorläufig festgenommen werden. Bei der Festnahme zog sich der Tatverdächtige leichte Verletzungen zu. Im Fahrzeug fanden die Fahnder mehrere hundert Gramm eines weißen Pulvers, bei dem es sich mutmaßlich um Kokain handelt. Den Tatverdächtigen, der einen gefälschten italienischen Ausweis mit sich führte, identifizierte die Polizei als einen 42-jährigen ausländischen Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Der 42-Jährige, der nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war, musste sich auch einer Blutentnahme unterziehen, da er mutmaßlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Rauschgiftfahnder führten den 42-Jährigen am Dienstag einem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vor, der den von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl in Vollzug setzte. Er wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen dauern an. Pkw-Fahrer, die durch das Verhalten des 42-Jährigen gefährdet wurden, werden gebeten, sich unter der zentralen telefonischen Hinweisnummer 0800 1100225 bei der Kriminalpolizei zu melden.