Audi hat im laufenden Jahr 3,6 Prozent weniger Autos verkauft als 2018. (Symbolbild) Foto: dpa

Die deutschen Audi-Werke mit ihren 61 000 Beschäftigten sind nicht ausgelastet. Der Autobauer möchte die Produktionskapazität kürzen. Betroffen wären die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm.

Ingolstadt - Audi möchte die Produktionskapazität in seinen beiden deutschen Werken kürzen. Audi-Chef Bram Schot sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch): „Wir haben klare Vorstellungen, wie wir die Beschäftigung in Ingolstadt und in Neckarsulm sichern und stehen dazu im konstruktiven Austausch mit den Arbeitnehmervertretern. Es ist zu früh, jetzt schon darüber zu reden.“ Bis zum Jahr 2022 wolle er 15 Milliarden Euro einsparen. „Mit entschlossenen Maßnahmen kommen wir diesem Ziel näher.“

Audi hat im laufenden Jahr 3,6 Prozent weniger Autos verkauft als 2018 und 2018 schon 3,5 Prozent weniger als 2017. Die deutschen Werke mit ihren 61 000 Beschäftigten sind nicht ausgelastet, im Stammwerk Ingolstadt wurde einer der drei Nachtschichten abgeschafft.

Audi will bis 2025 rund 30 Elektro-Modelle auf den Markt bringen

Ein Sprecher des Betriebsrats sagte, das Unternehmen wolle die Kapazität reduzieren. „Wir sind in Sondierungsgesprächen, aber es gibt noch keinen Beschluss zu Werksbelegung oder Portfolio.“ Audi will bis 2025 rund 30 Elektro-Modelle auf den Markt bringen und damit 40 Prozent seines Absatzes erwirtschaften.

Schot sagte der „FAZ“, Audi habe im Unternehmen „Einsparmöglichkeiten in Höhe von 10,5 Milliarden Euro ausgemacht, die sich bis 2022 auszahlen werden. Die Hälfte davon ist schon umgesetzt.“

Betriebsratschef Peter Mosch hatte auf der Betriebsversammlung Anfang Oktober Investitionen statt Sparprogramme gefordert. Der Betriebsrat erwarte ein klares Bekenntnis zu den deutschen Standorten und die Verlängerung der Beschäftigungsgarantie um fünf Jahre bis 2030.

Schot sagte der „FAZ“: „Wir reden hier nicht nur über Zahlen, sondern über Mitarbeiter.“ Beim Streichen der Nachtschicht in Ingolstadt sei wichtig gewesen, „dass wir das in Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern sozialverträglich hinbekommen haben“.