EnBW-Konzernchef Frank Mastiaux bei der Bilanzpressekonferenz am Montag in Stuttgart Foto: dpa

Anders als die Konkurrenten von Eon und RWE hat der Karlsruher Energieversorger EnBW 2015 Gewinn gemacht. Allerdings sieht das Unternehmen Sparen weiter als unverzichtbar an.

Stuttgart - Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW verstärkt seine Sparanstrengungen abermals. „Wir werden – ob uns das gefällt oder nicht – noch einmal einen Gang hochschalten“, sagte EnBW-Konzernchef Frank Mastiaux am Montag in Stuttgart. Das Thema „Effizienzsteigerung“ werde auch 2016 wieder auf die Tagesordnung kommen. Durch mehrere Sparprogramme hat der durch die Folgen der Energiewende angeschlagene Energieversorger seit 2012 seine Kosten um mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr gesenkt und in Summe 1350 Jobs abgebaut. Angesichts eines „anhaltend unerfreulichen Marktumfelds“ seien nun weitere Schritte nötig, sagte EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer. Von den Maßnahmen sei „mit Sicherheit auch das Personal betroffen“. In welcher Größenordnung es Jobs kosten könne sei derzeit aber ebenso wenig zu beziffern wie der finanzielle Umfang des Programms. Die aktuellen Sparziele in Höhe von 400 Millionen Euro bis zu Jahr 2020 reichten nicht mehr aus.

Der EnBW macht – genau wie allen anderen großen Energieversorgern – besonders drastisch sinkende Strompreise im Großhandel Sorgen. Als Folge fahren Kohlemeiler und Kernkraftwerke immer weniger gewinn ein oder werden unrentabel.

Dennoch hat die EnBW im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 125 Millionen Euro einfahren – nach einem Verlust von fast einer halben Milliarde Euro im Vorjahr. Verantwortlich dafür waren maßgeblich Wertpapierverkäufe von rund 630 Millionen Euro. Anteil hatte aber auch die stärkere Produktion von Öko-Strom. In dem Geschäftsfeld kletterten die Gewinne um 50 Prozent. Bis 2020 will EnBW fast ein Drittel seiner Gewinne aus Öko-Energien wie Wind- und Solarkraft bestreiten.