„Loriot hat uns das Lachen beigebracht, vor allem das Lachen über uns selber“, sagte die Schauspielerin Iris Berben. Foto: dpa

Millionen Menschen trauern um Loriot - Trauerfeier soll aber im engsten Familienkreis stattfinden.

Berlin - Nach dem Tod von Loriot haben Prominente aus Kultur und Politik die Kunst des großen Humoristen gewürdigt. „Loriot hat uns das Lachen beigebracht, vor allem das Lachen über uns selber“, sagte die Schauspielerin Iris Berben, die auch Präsidentin der Deutschen Filmakademie ist, am Dienstagabend bei den First Steps Awards in Berlin. „Er hat das auf eine sehr feine Weise getan und war nie zynisch, verletzend und laut.“ Er werde als „guter Geist und Inspiration fehlen“.

Der berühmte Unterhaltungskünstler war am Montag im Alter von 87 Jahren in Ammerland am Starnberger See gestorben. Loriot, der mit bürgerlichem Namen Vicco von Bülow hieß, sei zu Hause „sanft entschlafen“, sagte eine Sprecherin des Diogenes Verlages. Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden. Der Termin für die Feier soll nicht bekanntgegeben werden. „Die Familie möchte dies nicht“, sagte die Sprecherin seines Verlags.

Auch bei den Stars ist die Betroffenheit groß

Der Offizierssohn Vicco von Bülow stammte aus Brandenburg an der Havel. Seine Vorfahren verkehrten am Hof von Friedrich dem Großen. In ganz Deutschland war die Betroffenheit groß. Bundespräsident Christian Wulff sagte, Loriots Tod sei ein „unersetzlicher Verlust“. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte Loriot als „großen Künstler und wunderbaren Menschen“. Bei den First Steps Awards lobten einige Prominente Loriots intelligenten und pointierten Humor. Die Schauspielerin Heike Makatsch sagte: „Ich habe ihn schon als Kind oft im Fernsehen gesehen mit meinen Eltern - wie ihm die Nudel an der Nase klebte. Den Lottogewinner-Sketch fand ich immer sehr, sehr witzig.“

Die Schauspielerin Veronica Ferres sagte: „Deutschland ist um einen großen Humoristen, ich möchte fast sagen Philosophen, ärmer geworden.“ Die Moderatorin Nina Eichinger meinte am Dienstagabend: „Loriot ist quasi unersetzlich. Der Mann hat einen wahnsinnigen Witz gehabt und es gibt keinen, der mindestens über ein oder zwei Sketche von ihm lacht. Jeder lacht über Loriot. Er hat es geschafft, einen zeitlosen Humor zu entwerfen.“ Die Schauspielerin Sibel Kekilli sagte: „Loriot war jemand ganz Besonderes (...) Man erinnert sich an so viele Sketche und Momente.“

Loriots Sprachwitz ist legendär

Loriots Szenen voller Sprachwitz und Pointen sind legendär - etwa der Sketch mit der Nudel im Gesicht beim Rendezvous im Zusammenspiel mit der unvergessenen, 2007 gestorbenen Schauspielerin Evelyn Hamann - oder der Cartoon „Herren im Bad“. Auch seine beiden Kinofilme „Ödipussi“ und „Pappa ante portas“ begeisterten Millionen Menschen. Der Künstler erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis, den Deutschen Kleinkunstpreis, die Goldene Kamera, den Karl-Valentin-Orden, den Wilhelm-Busch-Preis und den Ernst-Lubitsch-Preis.