OB Nico Lauxmann setzt sich weiter dafür ein, dass künftig Lurchi das Stadtbild in Kornwestheim prägt. Foto: Werner Kuhnle

Eine Lurchi-Figur soll in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) touren. Am See ist eine stabile Bronze des Feuersalamanders geplant – und im Straßenverkehr soll das Tier auch präsent sein.

Die Stadtverwaltung der Salamanderstadt startet eine neue „Lurchi-Offensive“. Erklärtes Ziel des Kornwestheimer Oberbürgermeisters Nico Lauxmann ist es, die Figur stärker im Stadtbild zu verankern. Der Feuersalamander steht sinnbildlich für einen großen Teil der Kornwestheimer Geschichte, als der Schuhhersteller Salamander Hauptarbeitgeber war.

 

Das Ansinnen Lauxmanns, mit dem er auch Wahlkampf gemacht hatte, gipfelte im Dezember zunächst in der Installation einer lebensgroßen Lurchifigur am neu gestalteten Ufer des Stadtparksees. Nach wenigen Tagen wurde die Figur allerdings beschädigt und aus der Verankerung gerissen. Seither war Lurchi abgetaucht.

Wie Lauxmann schon kurz nach dem Vandalismus-Vorfall erklärte, soll das aber nicht das Ende Lurchis im öffentlichen Raum gewesen sein. Nun präsentiert die Stadt neue Pläne, die beliebte Figur sichtbarer zu machen. So soll die beschädigte Figur repariert werden und dann unter dem Titel „Lurchi on Tour“ an Vereine, Schulen oder Einzelhändler verliehen werden. So käme Lurchi zu den Menschen. Wenn sie nicht gerade auf Tour oder bei städtischen Events im Einsatz sei, werde die Figur im Innenhof des Rathauses sitzen.

Wie eine Äffle-und-Pferdle- Ampel, hier in Böblingen, soll es bald auch Lurchi-Ampeln in Kornwestheim geben. Ob der Feuersalamander auch zu Einweihung kommt? Foto: Stefanie Schlecht

Außerdem soll am Stadtparksee eine neue Lurchifigur aufgestellt werden. Für 25 000 Euro soll diese aus Bronze – die beschädigte ist aus Kunststoff – gefertigt werden und damit sicher vor Vandalismus sein. Offen ist noch, ob die Figur wieder auf einer der Sitzstufen am Ufer angebracht wird. Oder ob für weitere 32 000 Euro eigens eine kleine Insel im See für die Bronzefigur geschaffen wird.

Lurchi-Ampel kosten 24 000 Euro

Die Lurchi-Offensive der Verwaltung geht aber noch weiter. Für knapp 24 000 Euro will Kornwestheim an zwei Kreuzungen Lurchi-Ampeln installieren. Ähnlich wie bei der Äffle-und-Pferdle-Ampel in Stuttgart will man zusätzliche Fußgängersignalanlagen anbringen, die statt des Ampelmännchens eine Lurchifigur beim Stehen oder Gehen zeigen. Die Wahl der Verwaltung fiel auf die Kreuzung vor dem Rathaus und Marktplatz, also an der Ecke Stuttgarter Straße/Jakob-Sigle-Platz, sowie beim Salamander-Areal an der Ecke Bahnhof-/Salamanderstraße. Es ist geplant, die Lurchi-Ampeln im Rahmen der Kornwestheimer Tage am 24. und 25. Mai offiziell in Betrieb zu nehmen.

Ob die Pläne der Verwaltung so umgesetzt werden, entscheidet der Gemeinderat. Am kommenden Dienstag sind sie Thema in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik. Grundsätzlich fanden die bisherigen Pläne zum Feuersalamander stets Gefallen im Gremium, auch wenn manch ein Stadtrat sich schon im vergangenen Jahr wegen der Vandalismusgefahr skeptisch zeigte. Dass nun, nachdem es Beschädigungen gab, kein Rückzieher gemacht wird, sondern im Gegenteil eine weitere Figur angeschafft werden soll, lässt sich wohl auch mit den Reaktionen auf den Vandalismus erklären.

Nico Lauxmann war damals sehr verärgert, berichtete aber auch davon, dass sich viele Bürger bei der Verwaltung gemeldet hätten, denen die Taten nahe gingen. Lauxmann wertete das als Ausdruck großer Verbundenheit mit dem Salamander-Maskottchen. Ein Ansporn für ihn, in der Sache nicht lockerzulassen.