Zwar gibt es noch den Feinstaubalarm, die Grenzwerte wurden in diesem Jahr aber eingehalten. Foto: dpa

Am Stuttgarter Neckartor werden erstmals seit vielen Jahren die Feinstaub-Grenzwerte eingehalten. Damit gibt es in ganz Baden-Württemberg keinen Standort mit zu hohen Werten mehr.

Stuttgart - Jetzt ist es offiziell: Auch an der Messstation am Stuttgarter Neckartor werden in diesem Jahr die Feinstaub-Grenzwerte eingehalten. Das, was unsere Zeitung schon vor Tagen ermittelt hatte, teilte am Mittwoch auch das baden-württembergische Verkehrsministerium mit. „Damit werden erstmalig an allen Messstellen in Baden-Württemberg die Feinstaubwerte eingehalten“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Die ersten Messungen fanden 2002 statt. Er macht dafür vor allem die grüne Plakette und damit die Einführung des Rußpartikelfilters für Dieselfahrzeuge verantwortlich. Aber auch Auflagen für die Industrie, Vorschriften auf Baustellen, das Verbot der Komfortkaminnutzung und der Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel hätten dazu beigetragen. In den Jahren 2005 und 2010 gab es noch 187 und 104 Überschreitungstage. Man dürfe mit den Anstrengungen nun nicht nachlassen, forderte Hermann. Dies gelte besonders, weil der zulässige Jahresmittelwert beim Stickstoffdioxid an Messstellen in Stuttgart und im Land noch zu hoch sei.

Werte an anderen Messstellen

Beim Feinstaub darf der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an höchstens 35 Tagen im Jahr überschritten werden. Bis einschließlich Dienstag, 18. Dezember, wurden am Neckartor 22 Überschreitungen erfasst. Zwar seien die Werte noch vorläufig, mehr als 35 Überschreitungstage seien 2018 rein rechnerisch aber nicht mehr möglich. Immerhin lag der Wert am Mittwoch bei 49 Mikrogramm und damit gerade noch in der zulässigen Zone. Allerdings wird wegen des geringeren Verkehrs ab Weihnachten nicht mehr mit Überschreitungen gerechnet. An den Messstellen rund um Stuttgart sind bisher weit weniger Überschreitungstage angefallen: Markgröningen und Tübingen je 13, Esslingen und Ludwigsburg je 12, Reutlingen 11, Heilbronn 7, Pforzheim 4 und Gärtringen 2. An anderen Stuttgarter Standorten sieht die Bilanz – Stand Anfang Dezember – so aus: Arnulf-Klett-Platz 7, Hauptstätter Straße 9, Hohenheimer Straße 11, Stadtgarten 6 und Bad Cannstatt 3.