An den Tatorten in der Innenstadt von Kopenhagen legen Menschen zum Gedenken Blumen ab. Foto: dpa

Noch immer sucht die Polizei nach dem Motiv des Attentäters von Kopenhagen, der am Wochenende zwei Menschen tötete. Laut Medienberichten soll der junge Mann palästinensische Wurzeln haben. Sein Hass auf Israel war offenbar groß.

Kopenhagen - Der Attentäter von Kopenhagen ist Medienberichten zufolge Sohn palästinensischer Eltern gewesen und hat sich mehrfach sehr wütend über Israel geäußert. Der in Dänemark geborene 22-Jährige habe Palästina als zweite Heimat betrachtet und sich sehr für die Palästinenser engagiert, berichtete die dänische Zeitung „Politiken“ am Montag unter Berufung auf Mitschüler des Mannes, der eine Erwachsenenbildung absolviert hatte. Einer seiner Freunde sagte dem Blatt: „Er hatte keine Angst offen zu sagen, dass er Juden hasse.“

Der am Sonntag von der Polizei erschossene Todesschütze, dessen Name von Medien mit Omar Abdel Hamid el-Hussein angegeben wird, saß bis vor wenigen Wochen wegen einer Messerattacke in einer S-Bahn im Gefängnis. Dort sei er den Behörden aufgefallen, weil er 39 Mal extremistische Einstellungen geäußert habe, meldete die Nachrichtenagentur Ritzau. Eine entsprechende Warnung sei an den Geheimdienst PET weitergegeben worden. Die Behörden betonten, sie veröffentlichten keine Informationen über bestimmte Personen, teilten aber mit, es handle sich um einen 22-Jährigen.

Dagegen erklärte El-Husseins Anwalt Rolf Gregersen per SMS, er wäre außerordentlich überrascht, wenn sein Mandant die Terroranschläge vom Wochenende begangen haben sollte.

Der Mann hatte am Samstag und in der Nacht zu Sonntag zwei Menschen erschossen, einer von ihnen war ein 37 Jahre alter jüdischen Wachmann. Am Sonntagmorgen wurde der Angreifer bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.