Der 23-jährige Siegfried Kabus nach seiner Verhaftung durch die Stuttgarter Polizei am 19. November 1946 Foto:  

Im Oktober 1946 verübt die Bande um den Hochstapler Siegfried Kabus drei Anschläge auf Spruchkammern. Der Rädelsführer wird zum Tode verurteilt.

Stuttgart - Es existiert ein Filmausschnitt, er zeigt Siegfried Kabus, wie er am 21. Januar 1947 durch den Vorsitzenden des Obersten Militärgerichts der US-Streitkräfte, Marshall Herro, das Urteil entgegennimmt: „Hanged by the neck until dead“, hört man den Richter in dem schnarrenden Ton alter Wochenschauen sagen. Der 23-jährige hagere Mann nimmt das Todesurteil scheinbar gelassen hin. Huscht ein Lächeln über sein Gesicht? Zeitungskorrespondenten wollen später eines gesehen haben. Als der Richter schließt, macht Kabus, der angebliche SS-Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger, mit einer militärischen Geste auf dem Absatz kehrt, neigt kurz den Kopf, als ob er sich bedanken wolle – bei wem? –, und wird schließlich von Militärpolizisten abgeführt.