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Tommy Haas muss  bangen, ehe er Phau und Kamke ins Achtelfinale auf dem Weissenhof folgt.

Stuttgart - Tommy Haas musste nur kurzfristig um den Einzug in die nächste Runde bangen. „Ich war sehr nervös vor dem Match“, sagte der deutsche Tennis-Profi nach seinem letztlich deutlichen Auftaktsieg beim ATP-Turnier in Stuttgart gegen den Russen Igor Andrejew am Dienstag. „Igor ist ein guter Spieler, der sich nach einer Verletzungspause wieder nach oben kämpft.“

Die Nervosität war Haas aber nur im ersten Aufschlagspiel anzumerken, das der Wahlamerikaner prompt verlor. Nach dem 4:6 im ersten Satz gewann Haas jedoch die folgenden Durchgänge 6:2 und 6:2 und qualifizierte sich für das Achtelfinale am Weissenhof. Nach 97 Minuten verwandelte er seinen ersten Matchball. Neben Haas zogen am Dienstag auch die deutschen Tennisprofis Björn Phau, Tobias Kamke und und Cedrik-Marcel Stebe in die nächste Runde ein.

Phau siegte 6:3, 6:3 über den Österreicher Martin Fischer. Kamke setzte sich gegen Flavio Cipolla aus Italien mit 6:3, 6:4 durch. Und Lokalmatador Stebe gewann bei teilweise strömendem Regen gegen den Polen Lukasz Kubot 6:2, 0:6, 6:3.

Ausgeschieden sind dagegen Robin Kern mit 6:7, 2:6 gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci und Julian Reister mit 2:6, 4:6 gegen den Franzosen Jeremy Chardy. Philipp Petzschner musste seinen Einzel-Start in Stuttgart gegen den Franzosen Benoit Paire dagegen absagen. „Ich habe das Gefühl, mich noch steigern zu können“, resümierte Haas nach dem Match. „Das macht Mut.“ Vor dem Achtelfinal-Match gegen den slowakischen Qualifikanten Pavol Cervenak am Donnerstag hat Haas noch einen Tag Zeit, sich an die Höhenluft auf dem Weissenhof und vor allem an die Bälle zu gewöhnen. Seinen Gegner kennt Haas nicht: „Keine Ahnung, wie er aussieht und spielt. Aber mein Trainer Christian Groh wird ihn beim Training beobachten.“

Petzschner tritt wegen Verletzung nicht an

Groh war vor allem von der mentalen Stärke seines Schützlings beeindruckt. „Früher hätte sich Tommy von den wechselnden äußeren Bedingungen schon mal aus dem Konzept bringen lassen“, sagte der gebürtige Crailsheimer. „Aber daran haben wir offensichtlich mit Erfolg gearbeitet.“

Petzschner verletzte sich im Garten seines Hauses in Pulheim bei einem Fußballspiel anlässlich des elften Geburtstages seines Sohnes Aziz. „Nach einem prächtig gelungenen Fallrückzieher bin ich unglücklich auf den Rücken gefallen und der quadratische Lendenmuskel hat sofort zugemacht. Ich konnte nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen“, sagte Petzschner.

Der Franke hofft, in Stuttgart an der Seite von Michael Kohlmann zumindest den Titel im Doppel verteidigen zu können. Seinen Start bei den Olympischen Spielen sieht Petzschner nicht gefährdet. Phau war trotz seines klaren Sieges gegen den Vorarlberger Fischer nicht zufrieden. „Die Bälle lassen sich hier in der Höhe und auf dem extrem schnellen Sand kaum kontrollieren“, klagte der 32-Jährige, der gegen den vor allem defensiv starken Fischer seine ganze Routine aufbieten musste. In der nächsten Runde trifft Phau auf Nadal-Bezwinger Lukas Rosol, Kamke bekommt es mit dem an Position zwei gesetzten Argentinier Juan Monaco zu tun.