In Deutschland werden neue Endlager für Atommüll gesucht. Foto: dpa-Zentralbild

Der Bund sucht neue Endlager für Atommüll. Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmannspricht von einer „nationalen Aufgabe“.

Berlin - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eindringlich für eine ergebnisoffene und transparente Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland geworben. Dies sei nun nicht mehr Sache einzelner möglicherweise betroffener Bundesländer, sondern „eine nationale Aufgabe“, betonte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Debatte im Bundestag.

Jahrzehntelanger Streit

Der im Parlament und demnächst im Bundesrat zur Verabschiedung anstehende Gesetzentwurf halte sich an streng wissenschaftliche Kriterien und setze damit neue Maßstäbe. Kretschmann betonte: „Entscheidend ist die Geologie und nicht die politische Geografie.“ Er selbst habe als grüner Regierungschef dem Suchverfahren zugestimmt, um „vom Sankt-Florians-Prinzip zum Prinzip Verantwortung zu kommen“.

Nach jahrzehntelangem Streit um den Salzstock Gorleben in Niedersachsen hatte der Bund das Verfahren zur Endlager-Suche neu gestartet. Bis 2031 sollen Wissenschaftler und Politiker einen Ort aussuchen, an dem Atommüll eine Million Jahre lang sicher lagern kann. Für die Suche gilt zunächst das Prinzip der „weißen Landkarte“: Kein Ort wird von vornherein ausgeschlossen oder bevorzugt. Am Ende entscheiden Bundestag und Bundesrat.