Das Problem in der Abgasanlage im AKW Leibstadt tauchte in der Nacht zum Samstag auf. Foto: dpa

Nach einer technischen Fehlfunktion ist das Schweizer Atomkraftwerk Leibstadt an der Grenze zu Baden-Württemberg abgeschaltet worden. Das deutsche Umweltministerium hat den Betreibern schon vor einem Jahr Sicherheitsmängel vorgeworfen.

Leibstadt - Ein Schweizer Atomkraftwerk an der Grenze zu Baden-Württemberg ist nach einer technischen Fehlfunktion vom Netz genommen worden. Das Problem sei in der Nacht zum Samstag in der Abgasanlage im nicht-nuklearen Bereich aufgetreten, teilte der Betreiber des AKW Leibstadt mit. Das Werk war erst Freitagabend nach einem halbjährigen Stillstand wegen oxidierter Brennstäbe wieder ans Netz gegangen.

Umweltministerium wirft den Betreibern Sicherheitsmängel vor

Bei der Inbetriebnahme wurden Funktionstests durchgeführt, um den Reaktor wieder hochzufahren, wie es in der Mitteilung hieß. Die Abgasanlage habe aber nicht ordnungsgemäß funktioniert. „Gemäß Prozessanweisung wurde in der Folge die Anlage manuell abgeschaltet und geordnet heruntergefahren“, teilten die Betreiber mit. Das Werk soll voraussichtlich am Montag wieder hochgefahren werden.

Das deutsche Bundesumweltministerium hatte den Betreibern bereits vor einem Jahr Sicherheitsmängel vorgeworfen. Die Behörde forderte Nachbesserungen am AKW an der deutsch-schweizerischen Grenze am Hochrhein. Das Atomkraftwerk ist nur knapp zwei Kilometer Luftlinie vom deutschen Ort Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg entfernt. Der Reaktor ist seit 1984 am Netz.