Eine dauerhafte Lösung gibt es auch in Frankreich nicht für den Atommüll. Zuständig für Sammlung, Verpackung, Lagerung und Überwachung der Abfälle ist dort eine Agentur.
Paris - Die Behandlung des Atommülls in Frankreich hängt von der Strahlenbelastung der Abfälle und der Halbwertszeit ab. Eine dauerhafte Lösung für die Lagerung gibt es dabei noch nicht für alle Kategorien. Bei langlebigen aber wenig radioaktiven Abfällen werden Lösungen noch erforscht. Hoch- und mittelradioaktive Abfälle sollen ab 2035 im lothringischen Bure tiefengeologisch endgelagert werden. Vor Ort hatte es immer wieder Protest dagegen gegeben.
Zuständig für die Sammlung, Verpackung, Lagerung und Überwachung der Abfälle ist die öffentliche Agentur Andra. In ihrer letzten Inventur zählte die Behörde etwa 1 670 000 Kubikmeter Atommüll, der sich bereits in ihren Stätten befindet oder noch dorthin kommen soll (Stand: Dezember 2019).
Allerdings stammen nur 60 Prozent der Abfälle von Atomkraftwerken. Auch aus den Bereichen Wissenschaft, Verteidigung und anderen Industriezweigen kommen nukleare Abfälle. Die Müllproduzenten bezahlen Andra für den Umgang mit dem Müll.
Brennelemente werden zwischengelagert
Zum Atommüll hinzu kommen in Frankreich auch atomare Materialien. Das sind Elemente, die weiterverwendet werden sollen, etwa abgebrannte Brennelemente, aus denen durch Wiederaufarbeitung Plutonium und Uran generiert werden sollen. Die Wiederaufarbeitung ist ein wichtiger Teil der französischen Atomstrategie.
Brennelemente und aufgearbeitete Materialien werden zwischengelagert. Laut dem World Nuclear Waste Report 2019 entsteht hierdurch ein Druck auf die Zwischenlager. Eine zentrale Lagerstätte im Wiederaufbereitungswerk in La Hague könnte demnach bis 2030 voll sein. Ein neues Lagerbecken ist in Planung.