Das schweizerische Atomkraftwerk Leibstadt befindet sich am Hochrhein, nahe der deutschen Grenze. Foto: dpa

Der Vorfall ereignete sich bereits im Januar: Messgeräte wurden nicht überprüft und es gibt Hinweise auf gefälschte Prüfprotokolle. Die Sicherheit von Mensch und Umwelt sei dennoch gewahrt worden, sagt der Betreiber.

Leibstadt - Im Atomkraftwerk Leibstadt am Hochrhein in der Schweiz sind Strahlenmessgeräte nicht wie vorgeschrieben regelmäßig auf ihre korrekte Funktion geprüft worden. Bereits im Januar sei festgestellt worden, dass ein Mitarbeiter drei Messgeräte nicht überprüft hatte, teilte der Betreiber Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) mit. Zuerst berichtete die „Badische Zeitung“ darüber.

Bei einer Nachprüfung seien weitere Versäumnisse herausgekommen. Bei 240 von knapp 350 Geräten ergaben sich Hinweise auf gefälschte Prüfprotokolle, überwiegend aus den Jahren 2017 und 2018. KKL betonte, dass die Geräte aber innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs arbeiteten. Acht Geräte waren zu empfindlich eingestellt und zeigten zu hohe Messwerte. „Durch die unterlassenen Funktionstests wurde die Sicherheit von Mensch und Umwelt somit nicht beeinträchtigt“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Mitarbeiter sei entlassen worden.

Die Aufsichtsbehörde Ensi erstattete nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen den Kontrolleur.