Sechs Menschen sind Anfang September beim Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Rottenburg verletzt worden. Foto: dpa

Die 25-köpfige Ermittlungsgruppe, die die Ursache für ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Rottenburg finden sollte, wird aufgelöst. Laut Polizei haben sich weder Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Brandanschlag noch auf einen technischen Defekt ergeben.

Rottenburg - Auch zwei Wochen nach dem Brand in einem Flüchtlingsheim in Rottenburg im Kreis Tübingen ist noch unklar, was genau das Feuer ausgelöst hat.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilten, wird die Ermittlungsgruppe deshalb nun aufgelöst. Es hätten sich weder Hinweise auf einen Brandanschlag mit fremdenfeindlichem Hintergrund noch Hinweise auf einen technischen Defekt als Brandursache ergeben. Stattdessen könnte das Feuer wegen fahrlässiger Brandstiftung entstanden sein.

So hätten Befragungen der Bewohner ergeben, dass auf den im Flur stehenden Sitzmöbeln - wo das Feuer ausgebrochen war - gelegentlich geraucht worden sein soll. Durch das Feuer und die starke Hitzeentwicklung wurden jedoch eventuell vorhandene Spuren zerstört und vernichtet, so die Polizei.

Knapp 150 Spuren hat die aus rund 25 Beamtinnen und Beamten bestehende Ermittlungsgruppe in den vergangenen 14 Tagen abgearbeitet. Die Befragung der rund 80 Bewohner aus Gambia und den Balkanstaaten gestaltete sich aufgrund der Sprachbarrieren als sehr schwierig. Teilweise mussten die Zeugen wegen Verständnisproblemen mehrfach befragt werden.