Flüchtlingsunterkunft in Heumaden Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Im Juli sind sehr viel mehr Flüchtlinge in die Landeshauptstadt gekommen als erwartet: Bislang hatte die Stadt mit 307 Flüchtlingen gerechnet – es kamen allerdings 391. Die Stadtverwaltung setzt das unter erhöhten Druck.

Stuttgart - Vor wenigen Tagen hat die Stadt eine Mitteilung vom Land bekommen, die mit Sorge betrachtet wird: Nicht mehr nur 307 Flüchtlinge wie angekündigt, sondern 391 muss Stuttgart im Juli unterbringen. Die Unterbringung von Flüchtlingen wird immer „kritischer und brisanter, weil die Zustände in den Erstaufnahmestellen nahezu unhaltbar sind“, sagte Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer am Montag im Sozialausschuss. Deshalb richte man den Wunsch ans Land, mehr Erstaufnahmestellen zu bauen, die Menschen erst verzögert an die Städte und Landkreise zu verteilen sowie die Kapazität in Behörden und Gerichten zu erhöhen, um die Asylverfahren zu beschleunigen.

Noch hat das Land in dieser Hinsicht keine Fakten geschaffen, so dass die Verwaltungsfachleute derzeit mit dem Vorschlag durch die Bezirksbeiräte tingeln, elf neue Systembauten zur Schaffung von 2238 Plätzen aufzustellen. „Wir können auf keinen Platz verzichten.“

Der Mindestanspruch auf sieben Quadratmeter Fläche, der von 2016 an pro Flüchtling gelten soll (momentan sind es 4,5 Quadratmeter), sei nicht zu schaffen. „Wir sind gerade dabei, in den Unterkünften zu verdichten.“ Ende 2015 werden nach Angaben der Stadt voraussichtlich 5398 Flüchtlinge in 83 Unterkünften in 17 Stadtteilen untergebracht sein.