Das Bamf in Nürnberg hat trotz Personalaufstockung noch immer massiv mit den vielen Asylanträgen zu kämpfen Foto: dpa

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat mächtig Personal aufgestockt. Die durchschnittliche Dauer von Asylverfahren steigt trotzdem an. Das liegt daran, dass nun viele schwierige Altfälle angegangen werden, die die Statistik verschlechtern.

Stuttgart - Die durchschnittliche Dauer von Asylverfahren in Deutschland steigt wieder. Nachdem sie zwischenzeitlich auf rund fünf Monate gesunken war, liegt der Wert aktuell bei 6,6 Monaten – und das, obwohl das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) mittlerweile deutlich mehr Mitarbeiter zählt. „Wir haben unsere Kapazitäten ausgebaut und bearbeiten deutlich mehr Verfahren. Statistisch macht sich dabei aber bemerkbar, dass viele ältere und zum Teil komplexe Verfahren dabei sind, die nun endlich zum Abschluss gebracht werden“, sagte eine Bamf-Sprecherin unserer Zeitung.

Dennoch sieht man die Entwicklung insgesamt positiv: „Die in den vergangenen zwölf Monaten gestellten und beschiedenen Asylanträge haben eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer von nur 3,8 Monaten.“ Damit nähere man sich dem politischen Ziel von drei Monaten an. Der Entschluss der Bundesregierung, für alle Asylbewerber vom vereinfachten Verfahren zur Einzelfallprüfung mit persönlicher Anhörung zurückzukehren, könnte die Verfahren allerdings verlängern. Derzeit sei etwa eine halbe Million Asylverfahren anhängig.