Der Mond kam der Erde am vergangenen Samstag etwas näher als sonst. Foto: dpa

So hell leuchtet der Mond sonst nie, dachten sich viele Stuttgarter am Wochenende – und sie hatten recht. Grund: In der Vollmondnacht zum Samstag passierte der Trabant die Erde in geringerer Entfernung als üblich. Astronomen sprechen von einem Supervollmond

Stuttgart - Der Abend war wie gemacht für besondere Momente: Wolkenlos, Biergartentemperaturen bis in die Nacht hinein – und dann dieser unglaubliche Vollmond! Viele Menschen, auch im Raum Stuttgart, ergötzten sich am vergangenen Samstag beim Blick in den Nachthimmel.

Größer und viel heller als sonst nahmen sie den einzigen natürlichen Satelliten der Erde wahr. Experten sprechen von einem Supervollmond. Das ist immer dann der Fall, wenn der Vollmond mit dem sogenannten Perigäum – der größten Annäherung des Mondes an die Erde auf seiner elliptischen Bahn – zusammenfällt.

Ende September scheint der Supervollmond erneut

Dieser Effekt ist in den vergangenen vier Jahren je fünf Mal aufgetreten. Am Samstag war es wieder der Fall. Da zirkelte der Mond 358 993 Kilometer von der Erde entfernt und damit rund 25 000 Kilometer näher als im Durchschnitt. „Für das menschliche Auge ist der Unterschied eher marginal, maximal 13 Prozent“, sagt Hans-Ulrich Keller. Der Professor für Astronomie und Gründungsdirektor des Planetariums Stuttgart spricht von einem „eher psychologischen Effekt“. Er will den laienhaften Himmelsguckern das Vergnügen aber nicht absprechen. Auch Keller selber hat am Samstag voller Hingabe in den Nachthimmel geschaut, zusammen mit 200 Besuchern genoss er die Szenerie von den Kuppeln der Sternwarte Welzheim aus.

„Das wahre Erlebnis in diesem Jahr steht aber noch bevor“ – Keller freut sich auf den 28. September. Zwischen 3 und 6 Uhr in der Nacht zum Montag wird der nächste Supervollmond erwartet, gepaart diesmal mit einer totalen Mondfinsternis. „Hoffentlich spielt uns dann Petrus keinen Streich“, hofft Hans-Ulrich Keller auf eine klaren Himmel. Schließlich gab es dieses seltene Naturerlebnis zuletzt vor sieben Jahren in seinem vollen Verlauf in Deutschland zu bestaunen.