Astrazeneca kann die vereinbarten Dosen des Impfstoffs nicht zeitnah liefern. Foto: AFP

Die EU-Kommission und der Impfstoffhersteller stellen die vertraglichen Vereinbarungen unterschiedlich dar. Der Streit droht zu eskalieren.

Brüssel - Der Streit zwischen der EU und Astrazeneca eskaliert zunehmend. Vor einem erneuten Treffen zwischen der EU und Astrazeneca, an dem Vorstandsmitglied Iskra Reic am Abend um 18.30 Uhr teilnehmen wollte, erhöhte die zuständige EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides noch einmal den Druck. „Alle 27 Mitgliedstaaten stehen zusammen und fordern, dass Astrazeneca liefert“. Weiter sagte die 64-Jährige: „Wir sind in einer Epidemie, wir verlieren jeden Tag Menschen.“ Und dann fügte sie wörtlich hinzu: „Es verstößt gegen den Wortlaut und den Geist der geschlossenen Vereinbarung zu behaupten, dass das Vereinigte Königreich vor uns dran ist, weil es vor der EU den Vertrag abgeschlossen hat.“ So gehe es vielleicht beim Fleischer an der Ecke zu, aber nicht im Umgang zwischen Ländern. Astrazeneca habe die „moralische, gesellschaftliche und vertragliche Verantwortung, zu liefern“.