Der verstorbene Rudi Assauer und Simone Thomalla waren früher ein Paar. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Im Streit um das Erbe des verstorbenen früheren Schalke-Managers Rudi Assauer hat sich nun auch Simone Thomalla gemeldet. Sie legt ein Testament vor, dass sie als Alleinerbin vorsieht.

Schon seit Längerem gibt es ein Streit um das Erbe des 2019 verstorbenen langjährigen Schalke-Managers Rudi Assauer. Seine beiden Töchter sind darin involviert. Nun kommt eine dritte Partei ins Spiel. Assauers Ex-Freundin Simone Thomalla ist ebenfalls aktiv geworden.

Über ihre Steuerberaterin ließ die Schauspielerin dem Gericht das Fax eines handgeschriebenen Testaments aus dem Jahr 2005 zukommen, das Thomalla als Alleinerbin vorsieht. Das bestätigten ein Sprecher des Amtsgerichts Recklinghausen und eine Sprecherin der nun zuständigen höheren Instanz, des Oberlandesgerichts Hamm. Zuvor hatte die „Zeit“ darüber berichtet.

Thomalla machte bisher keine Einsprüche geltend

In dem Testament heißt es wörtlich: „Nach meinem Ableben soll Frau Simone Thomalla ... meine Alleinerbin sein. Meine derzeitige Ehefrau und meine Kinder sollen nicht erben.“ Thomallas Management teilte der dpa mit, die beiden hätten in der Zeit ihrer Partnerschaft zu gleichen Teilen in ein vermietetes und immer noch hoch belastetes Objekt investiert, das nun umfangreich saniert werden muss. „Da die Erben von Rudi Assauer finanziell nicht in der Lage sind, den nötigen Teil beizutragen, wäre unsere Klientin bereit, dies zu übernehmen, allerdings nur, wenn ihr der Anteil und damit auch die Verbindlichkeiten Herrn Assauers bezüglich dieser Immobilie überschrieben wird. Allein um eine rechtliche Grundlage zu schaffen, wurde das Testament zur Prüfung an das Nachlassgericht übermittelt.“

In dem Erbscheinverfahren streiten eigentlich die zwei Töchter Assauers. Nach derzeitigem Stand greift die gesetzliche Erbfolge, nach der beiden je die Hälfte zusteht. Eine OLG-Sprecherin bestätigte den Eingang des Faxes, ein Antrag von Thomalla sei aber nicht eingegangen. Nach Aktenlage werden somit bisher keine Ansprüche geltend gemacht. Hinzu kommt, dass dem Gericht das Original-Testament nicht vorliegt. Das Fax wurde laut der Sprecherin von einer Nummer des Vorstands von Schalke 04 verschickt. Assauer war zu dem Zeitpunkt Manager des Clubs. Er starb 2019 im Alter von 74 Jahren.

Das Amtsgericht Recklinghausen hatte im vergangenen Oktober ein anderes, 2012 von Assauer unterzeichnetes Testament für ungültig erklärt. Dieses hatte die ältere Tochter als Alleinerbin vorgesehen. Sie legte Beschwerde ein, jetzt ist das OLG Hamm zuständig.