Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Korruptionsfälle in Asien bei Tognum.

Friedrichshafen/Ravensburg - Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Korruptionsfälle in Asien beim Motorenbauer Tognum. Ein Anfangsverdacht sei eindeutig gegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ravensburg am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Im Kern gehe es um angebliche Zuwendungen und Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Zusammenhang mit Rüstungsgeschäften in Südkorea.

Unregelmäßigkeiten bei Tochter MTU Asia

Ermittelt werde gegen ein Vorstandsmitglied der Tognum AG, das aufgrund seiner Funktion als Verantwortlicher für das Asiengeschäft für den fraglichen Bereich zuständig sei, sagte der Sprecher.

Tognum stieß nach eigenen Angaben durch externe Hinweise auf die Unregelmäßigkeiten bei seiner Tochter MTU Asia und beauftragte das Prüfungsunternehmen Ernst & Young mit einer Untersuchung. Der gut 200 Seiten starke Bericht der Experten liegt der Staatsanwaltschaft nun vor und enthält offensichtlich genügend stichhaltige Hinweise, um die Ermittlungen anlaufen zu lassen.

Ein Tognum-Sprecher konnte am Montag keinen neuen Stand der Dinge berichten und verwies auf eine an diesem Donnerstag anstehende Sitzung des Aufsichtsrates, in der das Thema auf den Tisch kommen soll.

Tognum baut unter anderem Motoren für Yachten, Panzer und Lokomotiven sowie Notstromaggregate. Daimler und Rolls Royce hatten erst vor wenigen Wochen Grünes Licht für die Übernahme von Tognum bekommen und sind gerade dabei, den Spezialisten zu integrieren.