Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssen sich der oder die Betreiber der Praxis wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten (Symbolbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Eine Arztpraxis im Bodenseekreis soll rund 500 Patienten eine unwirksame Substanz statt der Corona-Impfungen verabreicht haben. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

Konstanz/Ravensburg - Eine Arztpraxis im Bodenseekreis soll Impfungen gegen das Coronavirus mit einer womöglich unwirksamen Substanz vorgenommen haben. Die Polizei in Ravensburg und die Staatsanwaltschaft in Konstanz bestätigten am Mittwoch, dass entsprechende Ermittlungen geführt werden. Bei einer richterlich genehmigten Durchsuchung der betroffenen Arztpraxis, sollen Polizeibeamte Beweismittel sichergestellt haben, wie es in einer Mitteilung heißt.

Zuvor hatte der „Südkurier“ über den schwerwiegenden Verdacht berichtet. In dem Blatt hieß es am Mittwoch, es seien etwa 500 Patienten betroffen. Eine konkrete Zahl wollte der Polizeisprecher zunächst nicht nennen. Ihm zufolge wurden die betroffenen Menschen vom zuständigen Gesundheitsamt angeschrieben, informiert und gewarnt. Die Fachleute haben Betroffenen geraten, schnellstmöglich testen zu lassen, ob bei ihnen Antikörper gegen das Virus vorhanden sind.

Die Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, nachdem bei drei Patienten trotz Erst- und Zweitimpfung keine Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden konnten und es keine nachvollziehbaren medizinischen Gründe dafür gegeben habe. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssen sich der oder die Betreiber der Praxis mindestens wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten, hieß es.