Der Jubel bei der Premiere war gigantisch. Mit 100 Artisten – mehr als je zuvor – feiert der Weltweihnachtscircus in Stuttgart seinen 30. Geburtstag. Was zahlt eine vierköpfige Familie für einen Besuch im Wasenzelt?
Zirkusgründer Henk van der Meijden ist zweifacher Großvater. Im Frühjahr kommt das dritte Enkelkind. Dem 87-jährigen Holländer, der die Geschäftsführung an seine Tochter Elisa von der Meijden, 34, und seinen Schwiegersohn Dalien Cohen, 27, übergeben hat, aber immer noch gern mitmischt („Leidenschaft kennt keine Rente“), ist es sehr wichtig, dass alle Generationen ihren Spaß im Wasenzelt haben. Weihnachten sei ein Familienfest – und dies gelte auch für den Weltweihnachtscircus. Deshalb habe sein Unternehmen Stardust International die Preise für die Jubiläumsshow nicht erhöht.
Weltweihnachtscircus ist „deutlich günstiger als ein Musical in Stuttgart“
„Wir sind deutlich günstiger als die Musicals in Stuttgart“, sagt van der Meijden. Dies solle auch künftig so sein. Wir haben nachgefragt und uns umgesehen: Was zahlt eine vierköpfige Familie beim Besuch einer der besten Zirkusshows der Welt?
Wer direkt an der Zirkuskasse, die täglich von 9 bis 20 Uhr auf dem Cannstatter Wasen am Zelt geöffnet ist, seine Karten kauft, hat den günstigsten Preis. Denn dort gibt es keine Vorverkaufsgebühren wie bei Easy Ticket online oder per Telefon.
Kinder und Senioren über 65 Jahren zahlen stets fünf Euro weniger. Der Preis für den ersten Rang, der sich oben an der Seite des Artisteneingangs befindet, beträgt 28 Euro. Kinder zahlen dort 23 Euro. Der Sperrsitz der Kategorie zwei, der sich unten am Artisteneingang befindet, kostet 38 Euro (33 Euro). Deutlich besser ist der Sperrsitz der Kategorie eins, für den der Weltweihnachtscircus 45 Euro (40 bei Kindern) verlangt. Das sind schon ordentliche Plätze mit guter Sicht auf die Manege.
Noch besser ist die Sicht vom Balkon zum Preis von 50 Euro (45 Euro). Der Sperrsitz A kostet 62 Euro (58 Euro) und der noch bessere Sperrsitz auf der Tribüne 65 Euro (60 Euro). Für die Front-Loge, also ganz vorne, verlangen die Veranstalter ebenfalls 65 Euro (60 Euro). Die VIP-Loge bzw. die Front-Loge kostet 72 bzw. 71 Euro für Erwachsene.
Für Schulklassen gibt es Sonderpreise
Wenn also eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern vier Karten des guten Sperrsitzes eins an der Zirkuskasse kauft, zahlt sie für die Erwachsenen 90 Euro und für die beiden Kinder 80 Euro, macht zusammen 170 Euro. Am günstigsten wären Plätze am Artisteneingang: 56 Euro für die Erwachsenen und 46 Euro für die Kinder, zusammen also 102 Euro. „Für Schulklassen“, sagt Chef Dalien Cohen, „machen wir Sonderpreise“.
Rechnen wir weiter zusammen: Für das Parken auf dem Wasen fallen acht Euro an. In der Pause bestellt der Vater für sich ein Bier (vier Euro), für die Mutter ein Wasser (drei Euro) und für die Kinder jeweils eine Apfelschorle (je 3,50 Euro). Außerdem bekommen die Kinder einmal Pommes (fünf Euro) und einmal eine Rinderwurst (fünf Euro). Die Mutter will die Asia-Pfanne für fünf Euro, der Vater nimmt eine Pizza, ebenfalls für fünf Euro. Hinzu kommt noch Popcorn für vier Euro für die Vorstellung.
Unter dem Strich macht das: Für einen Zirkusbesuch auf den besseren Sperrsitzplätzen mit Essen und Getränken muss die Familie dafür also insgesamt 216 Euro (samt Parken) hinblättern. Wenn man hingegen nur die billigsten Plätze bucht, in der Pause nichts isst und trinkt, direkt an der Zirkuskasse die Karten kauft, ist die vierköpfige Familie mit 102 Euro dabei.