Arterielle Hypertonie, auch bekannt als Bluthochdruck, ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Laut Schätzungen des Robert-Koch Instituts leiden etwa 30 bis 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland darunter. Bluthochdruck kann ernsthafte Folgen für die Gesundheit haben, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Arterielle Hypertonie entsteht durch einen dauerhaft erhöhten Blutdruck in den Arterien. Als Grenze dient ein Blutdruck von mehr als 140/90mmHg.
Was können die Gründe für einen hohen Blutdruck sein?
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Ungesunde Ernährung
- Stress
Auch erbliche Faktoren können eine Rolle spielen. Da man erhöhte Blutdruckwerte in der Regel nicht bemerkt, ist es wichtig immer wieder Blutdruckmessungen beim Hausarzt, in Apotheken oder auch daheim – sofern ein Blutdruckmessgerät vorhanden ist – durchzuführen. Bei erhöhten Werten sollte mit dem Hausarzt darüber gesprochen werden.
Was sind die Folgen von Bluthochdruck?
Die Folgen von arterieller Hypertonie können schwerwiegend sein. Unbehandelt erhöht sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinfarkte und Herzinsuffizienz. Auch Augenerkrankungen können die Folge sein. Da auch Nierenerkrankungen sehr häufig auftreten – in Deutschland sind zirka neun Millionen Menschen betroffen – ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und im Falle einer Hypertonie rechtzeitig mit einer geeigneten Therapie zu beginnen.
Blutdruck senken: Was lässt sich gegen Bluthochdruck unternehmen?
Die Therapie von arterieller Hypertonie zielt darauf ab, den Blutdruck zu senken und Folgeerkrankungen zu vermeiden. In vielen Fällen können bereits Änderungen im Lebensstil wie regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. In anderen Fällen sind Medikamente notwendig, um den Blutdruck zu kontrollieren. Bei den meisten Patienten bekommt der Hausarzt oder Internist die Blutdrucksenkung in den Griff.
In bis zu zehn Prozent der Fälle lässt sich der Bluthochdruck jedoch trotz Umstellung der Lebensweise und multi-medikamentöser Therapie nicht optimal einstellen. Bei diesen Patienten, bei sehr jungen Patienten oder wenn der Verdacht besteht, dass andere Ursachen hinter dem Bluthochdruck stecken (sekundäre Hypertonie), sollte die Abklärung in einem spezialisierten Zentrum wie dem zertifizierten interdisziplinären Bluthochdruckzentrum im Klinikum Stuttgart erfolgen. Hier stehen alle notwendigen Untersuchungs- und Therapiemethoden nach neuestem wissenschaftlichem Standard zur Verfügung. Sorgfältig wird geprüft, ob eine sekundäre Hypertonie vorliegt.
Hoher Blutdruck: Was sind die Ursachen für eine sekundäre Hypertonie?
Ursachen für eine sekundäre Hypertonie können sein:
- Nierenarterienverengungen
- Hormonüberproduktion insbesondere der Nebennieren
- Zu lange nächtliche Atempausen (Schlafapnoe)
- Nierenerkrankungen
Bluthochdruck: Wie lassen sich schwerwiegende Folgen vermeiden?
Bei Bedarf stehen in Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbereiche im Klinikum Stuttgart wie der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen, der Gefäßmedizin oder Radiologie herausragende diagnostische und therapeutische Verfahren zu Verfügung. Dazu zählen die Farbdopplersonographie der Nierenarterien, Dilatation einer Nierenarterienstenose, CPAP-Therapie der Schlafapnoe oder die Barorezeptorstimulation bei therapieresistentem Bluthochdruck.
Zusammengefasst ist arterielle Hypertonie eine ernstzunehmende Erkrankung mit möglichen schwerwiegenden Folgen. Durch eine gesunde Lebensweise und eine frühzeitige Therapie können jedoch viele Komplikationen vermieden werden. Deshalb sollten Menschen regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren und bei Bedarf einen Arzt aufsuchen, um das Risiko für Hypertonie und ihre Folgeerkrankungen zu reduzieren.
Info: Betroffene können sich auf der Webseite des Klinikum Stuttgart weitere Informationen zum zertifizierten interdisziplinären Bluthochdruckzentrum einholen und Sprechstundentermine einsehen.