Der Biologe Adam Schnabler sucht mit einer Lampe die Uferböschung nach Fröschen ab. Foto: /Julian Rettig

Wer baut, trifft häufig auf schützenswertes Getier. Der Bahn geht das bei Stuttgart 21 nicht anders. Nach Juchtenkäfern in Bäumen und Eidechsen auf der geplanten Trasse sind nun Frösche, Molche und Kröten im Fokus. Die müssen auf den Fildern aufwendig umgesiedelt werden.

Stuttgart - Es könnte alles so schön sein. Der kleine Weiher liegt in den letzten Strahlen der Abendsonne, das Schilf wiegt sich im lauen Sommerwind und eine Fledermaus jagt ausgiebig den reichlich herumschwirrenden Insekten nach. Ein Detail stört aber doch: keine 30 Meter von der beschriebenen Szene dröhnt der Verkehr auf der Autobahn 8 vorbei, dass kaum das eigene Wort zu verstehen ist. So sieht er also aus, der vorübergehende Arbeitsplatz von Adam Schnabler. Der Biologe fängt im Auftrag der Deutschen Bahn Frösche, Molche und Kröten. Sein Einsatzort ist ein Regenrückhaltebecken an der A8 bei Plieningen. Wo heute noch das Wasser von der Autobahn zusammenläuft, sollen von 2025 an Züge entlangjagen. Das Becken muss weg, seine Bewohner umziehen.